Insekten als kulinarische Leckerbissen

Fried insects in the tray at Thailand market
Insekten als kulinarische Leckerbissen – Foto: tuelekza Fotolia.com
Kakerlaken, Ameisen und Fliegenmaden gehören nicht gerade zum typischen Speiseplan der Brasilianer. Ein Online-Kurs will das nun aber ändern und Vorurteile gegenüber den Insektensnacks abbauen. Die sind für viele brasilianische Indiovölker jedoch ganz normale Nahrungsmittel.

Ähnlich wie in etlichen asiatischen Länder gelten auch bei vielen der indigenen Völker Brasiliens Grillen, Ameisen und Käferlarven als Delikatessen. Aber auch auf dem Land in einigen Regionen Brasiliens sind bestimmte Maden von Holzkäfern gefragt und in einigen Restaurants Minas Gerais stehen Gerichte mit Ameisen auf den Speisekarten. Im Städtchen Silveiras, im Bundesstaat São Paulo, gibt es der Ameise zu Ehren sogar ein Festival. Beim ”Festival das Içás” besteht das Hauptgericht aus den angebratenen Hinterteilen der weiblichen Ameisen Saúva, die Içás genannt werden.

Die große Mehrheit der Brasilianer steht dem Insekten-Essen jedoch äußerst skeptisch gegenüber, auch wenn derzeit verstärkt mit Reportagen und Probehäppchen versucht wird, sie umzustimmen. Ins Leben gerufen wurde ebenso ein Online-Kurs, bei dem die Teilnehmer neben der Züchtung und Trocknung der eßbaren Insekten auch diverse Rezepte lernen, wie in Öl gebratene Grillen mit Maniok oder Heuschrecken im Schokoladenmantel.

In Belo Horizonte hat sich bereits ein Unternehmen installiert, um Insekten zu züchten. Es ist eine der größten Insektenfarms Brasiliens und produziert monatlich etwa 500 Kilogramm Kakerlaken, Grillen, Riesenameisen und Fliegenlarven. Abnehmer sind allerdings nicht die Restaurants oder Privatleute. Verkauft werden die Insekten bisher vor allen an Tierfutterfabriken und Geflügelzüchter.

Seit 2008 agiert die Insektenfarm bereits, jetzt will sie erweitern und den Markt der Lebensmittel erorbern. Was dazu fehlt ist eine entsprechende Genehmigung. Noch sind Ameisen und Co. in der brasilianischen Gesetzgebung allerdings nicht als Nahrungsmittel für Menschen erfasst.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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