Frauen fordern mit „Marcha das Margaridas“ Durchsetzung ihrer Rechte

Etwa 70.000 Menschen werden zum “Marcha das Margaridas“ am Mittwoch (12.) erwartet. Mit ihm setzen sich die Frauen der Landbevölkerung, der Indios, Extrativisten und Quilombolas Brasiliens zur Durchsetzung ihrer Rechte, die Gleichberechtigung und auch den ökologischen Landbau ein. Der Marsch der Margaridas gilt als größte Vereinigung dieser Art der Frauen Lateinamerikas.

Zum fünften Mal haben verschiedene Einrichtungen wie die Nationalkonferenz der Landarbeiter (Contag) und Frauenrechtsgruppen zum Marcha das Margaridas aufgerufen. Am Dienstag (11.) ist der Marsch offiziell im Stadion Mané Garrincha in Brasília unter dem Beisein von Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, verschiedenen Ministern und 20.000 Zuschauern mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet worden.

11/08/15- Brasília- DF- Brasil- Marcha das Margaridas 2015 - Movimento das mulheres rurais chega a Brasília para a 5ª edição da manifestação, que vai ocorrer nos dias 11 e 12/08, na capital federal
11/08/15 – Brasília – DF- Brasil – Marcha das Margaridas 2015 / Foto: Roberto Parizotti CUT

Für den eigentlichen Event werden indes 70.000 Teilnehmer erwartet. Sie werden vom Stadion aus bis zum brasilianischen Kongreß ziehen und sich dort mit Präsidentin Dilma Rousseff treffen. Bereits übergeben haben die Frauen einen Forderungskatalog an die Regierung und den Kongreß Brasiliens. Gefordert wird darin unter anderem eine Nahrungsmittelsicherheit, ohne dass Einschnitte bei anderen notwendigen Ausgaben der Familie notwendig sind, ein Zugang zu Landgrundstücken und eine bessere Stellung des ökologischen Anbaus.

Auch Maßnahmen zur Ausmerzung der sexuellen Gewalt gegenüber Frauen, einer besseren Gesundheitsversorgung, die Mütter und Nichtmütter mit Respekt behandelt sowie ein Recht auf Arbeit und Einkommen und die Beteiligung an der Politik sind weitere in dem Dokument enthaltenen Anliegen der Frauen.

Unter der Bevölkerung Brasiliens ist der Marsch der Margaridas bisher nur wenig bekannt. Er findet indes zum fünften Mal statt. Gedacht wird mit dem Marcha Margarida Maria Alves, die im Auftrag von Großgrundbesitzern am 12. August 1983 im brasilianischen Bundesstaat Paraíba ermordet worden ist. Sie hatte sich als Präsidentin der Gewerkschaft der Landarbeiter Alagoa Grandes für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Landbevölkerung und ebenso die Einhaltung der Arbeitsgesetze eingesetzt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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