Berühmte Flusswelle Pororoca vom Aussterben bedroht

Die Pororocas an der Flussmündung des Amazonas in den Atlantik ziehen jährlich tausende Touristen an. Eine dieser Flusswellen ist allerdings am Versiegen. Schuld daran sind die Büffel sagen die Umweltbehörden. Der Verband der Viehzüchter wiegelt ab und führt die Versandung des Flusses Araguari auf die Wasserkraftwerke zurück.

As pranchas estavam cobertas de LEDs e o Mirante do Barriga – de onde o fenômeno pode ser visto – iluminado para a espera da onda. FOTO: SIDNEY OLIVEIRA / AG. PARÁ DATA: 22.03.2015 SÃO DOMINGOS DO CAPIM - PARÁ
Das Phänomen Pororoca.
Foto: Sidney Oliveira / Agencia Pará / aufgenommen am 22.03.2015 in São Domingos do Capim – Pará

In der Amazonasregion gibt es mehrere Pororocas. Die spektakulärste war jedoch bis vor drei Jahren auf dem Fluss Araguari im Bundesstaat Amapá. Im Jahr 2012 hat die Flut vom Atlantik bei Voll- und Neumond noch riesige Wassermengen in den Araguari gedrückt und für eine Welle von vier Metern Höhe mit einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern gesorgt. Unter den Surfern war sie als „Hawai der Pororocas“ bekannt. Seitdem hat sie allerdings an Kraft verloren.

Vom Umweltinstitut Chico Mendes (ICMBio) heißt es, dass vor allem die Büffel zum Verschwinden des einzigartigen Naturphänomens beigetragen haben. Die werden von Fazendeiros extensiv gehalten, das heißt sie sind freilaufend und beschränken sich keineswegs nur auf die Ländereien der Großgrundbesitzer. Da sie hintereinanderlaufen bilden die gewichtigen Herden schnell Gräben. Kanäle und Gräben haben jedoch wie eine Dränage funktioniert und für Veränderungen beim Verlauf des einst in den Amazonas mündenden Flusses geführt. Zusätzlich versandet der Araguari im rasenden Tempo, wie vom Institut ICMBio mit einer Studie und Luftbildern belegt wird.

Den in kürzester Zeit durch die zu hohe Zahl an Büffeln und unkontrollierte Beweidung der Uferbereiche angerichteten Schaden wieder gutzumachen ist nicht so einfach. Dazu seien weitere Studien notwendig und vor allem Finanzmittel, um die entstandenen Gräben und Kanäle wieder zu schließen, heißt es vom ICMBio.

Mittlerweile hat sich auf Drängen des ICMBio, des Institutes Pororoca und anderer Verbände auch das Staatsministerium eingeschaltet. Das fordert, alle Beteiligten zur Verantwortung zu ziehen, unter anderem ebenso den Bundesstaat Amapá, weil dieser bisher nicht eingeschritten ist und somit zu den Schäden beigetragen hat. Betroffen sind von den Auswirkungen auch die Flußanlieger, da der nahe der Mündung nun seichte Araguari weniger Fischen einen Lebensraum und den Menschen somit weniger Nahrung und Lebensunterhalt bietet.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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