Pinguine zu Gast an den Stränden Brasiliens

Magellan PinguinPinguine werden normalerweise mit Kälte und Eis assoziiert. Sie geben aber auch im Süden Brasiliens ihr Stelldichein.

Wenn dort zur Herbst- und Winterzeit die Temperaturen sinken, tauchen sie an der Küste der Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná und selbst São Paulo und Rio de Janeiro auf.

Dieses Jahr ist ihr auftreten besonders gehäuft. In nur zwei Wochen wurden bereits lediglich an den Stränden von São Paulo 80 Pinguine gezählt.

Die meisten der in Brasilien anzutreffenden Pinguine gehören zur Art der Sypheniscus magellanicus, der Magellan-Pinguine. In der Regel handelt es sich um Jungtiere mit weniger als einem Jahr, die sich vom Schwarm abgesondert haben und mit der zu der Jahrzeit vorherrschenden Meeresströmung Richtung Norden gelangen.

An den Stränden Brasiliens sorgen sie immer wieder für Aufregung. Die Ankunft von 29 Tieren an der Küste São Paulos wurde von den Badegästen gefeiert, die etliche Selfies mit sich und den im Meer schwimmenden Pinguinen gemacht und in den sozialen Netzwerken veröffentlicht haben. Die am Sandstrand gefundenen Tiere werden indes zur Auffangstation des Institutes Gremar gebracht.

Dort päppeln Tierärzte die oft schwachen und unterkühlten Vögel auf und entlassen sie wieder in die Natur, wenn die Meeresströmung sich wieder geändert hat. In Brasilien selbst pflanzen sich die Pinguine ncht fort. Das geschieht in den Kolonien im argentinischen Patagonien.

Nicht immer haben die Pinguine jedoch Glück. Tote Tiere am Strand anzutreffen ist im Süden Brasiliens keine Seltenheit. Im vergangenen Jahr sind allein in Rio Grande do Sul über 2.000 verendete Pinguine registriert worden. Die häufigste Todesursache ist Unterernährung und Überanstrengung. Eine Untersuchung des Zentrums für Meereskunde (Ceclimar) hat jedoch gezeigt, dass etwa die Hälfte von ihnen an den Hinterlassenschaften der Menschen im Ozean gestorben ist.

Auf der Suche nach Nahrung haben die Wasservögel statt Fische oder Tintenfische Plastiktüten, Trinkhalme und anderen Müll verschluckt, der letztlich zu ihren Tod geführt hat.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: normankrauss / Fotolia.de

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