Über 7.500 brasilianische Jugendliche sind 2012 umgebracht worden

TotEine erschreckende Bilanz hat das brasilianische Sekretariat für Menschenrechte am Mittwoch (28.) vorgelegt. Danach sind im Jahr 2012 über 7.500 Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren gewaltsam ums Leben gekommen. Erreicht worden ist damit ein trauriger Rekord. Jetzt soll eine Arbeitsgruppe Strategien und Lösungsansätze erarbeiten, um die hohe Zahl der Morde an Teenagern zu verringern.

In kaum einem anderen Land der Welt werden so viele Jugendliche umgebracht, wie in Brasilien. Im internationalen Vergleich liegt bei den absoluten Zahlen lediglich Nigeria vor dem südamerikanischen Land. Beim Mordindex unter Jugendlichen belegt Brasilien den sechsten Platz von 192 Ländern.

Noch drastischer sind die Ergebnisse der jüngsten Studie. Danach werden in Brasilien von tausend Jugendlichen, die im Jahr 2012 das zwölfte Lebensjahr erreicht haben, 3,32 noch vor ihrem 19. Geburtstag umgebracht werden. Nach dieser Prognose werden zwischen 2013 und 2019 etwa 42.000 Jugendliche ermordet werden. Betroffen sind vor allem schwarze Jungen, die an den Stadträndern und in Favelas leben.

Erstellt wurde die Studie vom Observatorium der Favelas und der Universität Rio de Janeiros unter Beteiligung der Unicef.Gary Stahl von der Unicef spricht von einer „absolut nicht akzeptierbaren Krise“. Erschwerend hinzu kommt, dass der Großteil der Morde nicht aufgeklärt wird, wodurch eine Bewertung der Situation und Gegenmaßnahmen erschwert werden, wie Stahl ausführt.

Um der Zunahme der Gewalt gegen Jugendliche entgegenzuwirken will das brasilianische Sekretariat für Menschenrechte nun eine Ministerien übergreifende Arbeitsgruppe einrichten. Sie soll einen nationalen Aktionsplan erarbeiten. Im Vordergrund stehe dabei die Rechte der Kinder und Jugendlichen zu stärken, um letztlich die Morde an den Jugendlichen zu verhindern. Nach Angaben des Sekretariates soll der Aktionsplan noch in diesem Jahr vorgelegt werden.

© 2003-2024 BrasilienPortal by sabiá brasilinfo
Reproduktion der Inhalte strengstens untersagt.
AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Fotolia.de

Letzte News