Über 160 gleichgeschlechtliche Paare geben sich das Ja-Wort in Rio de Janeiro

gay-hochzeit-rioIn Rio de Janeiro haben sich am Wochenende über 160 gleichgeschlechtliche Paare das Ja-Wort gegeben. Es soll die größte kollektive Hochzeit für Homosexuelle gewesen sein, die es in Brasilien bisher gegeben hat. Die Organisatoren sprechen sogar von der größten der Welt. Die Massen-Hochzeit ist Teil des Programmes „Rio ohne Homophobie“ in Partnerschaft mit dem Gerichtshof des Bundesstaates.

Während die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Homophobie in Brasilien jährlich hunderte Todesopfer fordert, versucht Rio de Janeiro mit einem eigenen Programm den Vorurteilen entgegenzuwirken. Ein Teil dieser Initiative sind Kollektivhochzeiten für homosexuelle Paare. Diese erfreuen sich einem großen Zustrom. Zum fünften Mal hatten am Sonntag (23.) gleichgeschlechtliche Paare die Möglichkeit, sich bei der Gemeinschaftsaktion das Ja-Wort zu geben. Möglich ist dies in Rio de Janeiro erst seit 2013. Bis dahin waren die Verbindungen lediglich als eingetragene Partnerschaften anerkannt worden. Seit vergangenem Jahr sind offizielle Hochzeiten möglich, die den Paaren die gleichen Rechte wie anderen Verheirateten einräumen, sei es im Bereich der Erbrechte oder bei den Renten.

Auch wenn der Ort der kollektiven Hochzeit den Namen “Armazém Utopia” trug, wurde viele Paare nun im Hafenviertel Rio de Janeiros ein lang gehegter Wunsch zur Realität. Dort war eigens eine Bühne aufgebaut worden, auf der die Worte „Weil lieben ein Recht ist“ prangten. Über 1.500 Gäste trafen sich in dem Lagerhaus, um der feierlichen Zeremonie ihrer Freunde und Verwandten beizuwohnen. Eingeleitet wurde diese nicht mit dem traditionellen Hochzeitsmarsch, sondern mit dem Lied “Emoções” (Gefühle) des brasilianischen Musikers Roberto Carlos, vorgetragen von der transsexuellen Jane di Castro. Die Sängerin und Aktivistin nutzte gleichermaßen die Gelegenheit und gab ihrem Partner, mit dem sie seit 47 Jahren zusammen lebt, endlich das Ja-Wort.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Clarica Castro/RJ

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