Brasilien atmet auf: erste Blutproben bei Ebola-Verdacht negativ

93038_697x437_crop_5437cb3524b66In Brasilien können die Menschen erst einmal aufatmen. Die ersten Blutproben zu einem möglichen Ebola-Fall sind negativ ausgefallen. Der mutmaßlich mit dem Virus infizierte Afrikaner bleibt dennoch weiterhin im Zentrum für Infektionskrankheiten Evandro Chagas in Rio de Janeiro in Isolation, bis weitere Tests die ersten Ergebnisse bestätigen. Diese werden am Montag erwartet. Bis dahin werden auch weiterhin 64 Personen überwacht, die mit dem 47-Jährigen Kontakt gehabt haben.

Der Patient sei ohne Fieber und in einem guten Gesundheitszustand, heißt es in einer Pressemitteilung des brasilianischen Gesundheitsministeriums. Lediglich drei Mitarbeiter des Krankenhauses hätten dort Zugang. Am Sonntag sollen sie weitere Blutproben nehmen, um einen Bestätigungstest durchzuführen. Auch die 64 Personen, die mit dem 47-Jährigen Kontakt hatten, müssen weiterhin regelmäßig Fieber messen. Die Vorsorgemaßnahmen werden erst dann aufgehoben, wenn sich am Montag das Ergebnis bestätigen sollte und Ebola ausgeschlossen wird.

Bah Souleymane hatte am Donnerstag in einem Erste Hilfe Posten in der Stadt Cascavel wegen Fiebers und Husten eine ärztliche Behandlung gesucht. Er war bereits am 19. September über São Paulo aus dem afrikanischen Guinea nach Brasilien eingereist. Guinea ist eins der drei Länder mit einer Ebola-Epidemie. Anders als in Sierra Leone und Liberia werden in Guinea nach wie vor monatlich etwa 40 Visen für eine Ausreise nach Brasilien ausgestellt. Antragsteller müssen sich allerdings laut dem Botschafter in Guinea umfassenden gesundheitliche Untersuchungen unterziehen.

Gesundheitsminster Arthur Chioro stuft das Ebola-Risiko für Brasilien als gering ein. Er räumt zwar ein, dass es möglicherweise weitere Verdachtfälle geben könnte, schließt aber aus, dass es zu einer Epidemie kommen könnte. Chioro kündigte dennoch schärfere Kontrollen an Häfen und Flughäfen an. Angekündigt wurden zudem weitere Simulationen zum Umgang mit möglichen Ebola-Fällen, um entsprechend gerüstet zu sein.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Tânia Rêgo/ABr

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