Brasiliens Bienen sollen besser geschützt werden

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIn Brasilien gibt es über 400 Bienenarten ohne Stachel. Über etliche von ihnen ist bisher noch wenig bekannt. Das soll sich nun mit einer umfassenden Studie ändern. Darüber hinaus wollen die Behörden die Honigproduktion ankurbeln und vor allem Kleinlandwirte, Indios, Extrativisten und Bewohner des Waldes animieren, die Bienen ohne Stachel zu kultivieren.

Vor sechs Jahren hat das landwirtschaftliche Forschungsunternehmen Embrapa bereits mit Studien zu den in Brasilien heimischen Bienenarten ohne Stachel begonnen. Sie sollen nun erweitert werden. Unter anderem wollen die Forscher eine Art genetische Bank anlegen, die mit Stöcken der verschiedenen Bienenarten bestückt werden sollen. Ziel sei es, die Bienen und ihre Ansprüche besser kennenzulernen, um sie so besser schützen zu können. Zudem soll die Bienenbank dazu dienen, bedrohte Arten wieder anzusiedeln.

Dass die kleinen Tiere für das ökologische Gleichgewicht und auch die Produktion von etlichen Früchten eine äußerst wichtige Rolle spielen, ist längst bekannt. Sie sind zu 60 Prozent für die Bestäubung der Pflanzen der Caatinga, des Pantanal und des Atlantischen Regenwaldes verantwortlich. Auf sie angewiesen ist ebenso der Amazonas-Regenwald, der von den aus Europa und Afrika eingeführten Bienen gemieden wird, wie Studien belegen.

Einige der Bienen ohne Stachel werden ähnlich wie die europäischen und afrikanischen Bienen zur Produktion von Honig eingesetzt. Für die nördlichen Bundesstaaten Pará und Amapá hat die brasilianische Entwicklungsbank BNDES für die nachhaltige Honigproduktion mit heimischen Bienen bereits umgerechnet etwa 660.000 Euro zur Verfügung gestellt. Fördermodelle gibt es aber ebenso im Süden des Landes. An der Küste des Bundesstaates Paraná beispielsweise unterstützt die Gesellschaft zur Erforschung und zum Schutz des Wildlebens (SPVS) die Bewohner des Landschaftsschutzgebietes Guaraqueçaba. Sie produzieren gemeinsam bereits etwa 60 Kilo Honig mit Hilfe der Bienenart Jataí. Anders als die in Europa üblichen Bienen, geben die brasilianischen Verwandten weniger Honig. Er unterscheidet sich zudem in Geschmack und bei den Inhaltsstoffen vom herkömmlichen Honig.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Dietmar Lang / IAP Photo

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