Klimawandel bedroht den brasilianischen Kaffeeanbau

5244853310_01538699c8-468x310Ein Kaffee zum Frühstück ist für Viele ein Muss. Allerdings sieht die Zukunft der Kaffeeproduktion nicht rosig aus. Nach einem Bericht der UNO-Kommission zum Klimawandel (IPCC) kann ein globaler Temperaturanstieg dazu führen, dass es weniger Flächen gibt, auf denen Kaffee angebaut werden kann. In einigen Regionen Brasiliens hat der extrem trockene Sommer dieses Jahres schon jetzt zu einem Ausfall bei der Produktionsfläche von 25 Prozent geführt.

Dem Bericht zu Folge können eine höhere Durchschnittstemperatur und Wassermangel zu beachtlichen Ausfällen führen. In Brasilien wären davon vor allem die Anbauflächen in den Bundesstaaten Minas Gerais und São Paulo betroffen, den brasilianischen Hauptanbaugebieten von Kaffee. Ein Anstieg von 3 Grad könnte im Bundesstaat Goiás sogar das Aus für den Kaffeeanbau bedeuten. Für São Paulo wäre mit einer Reduzierung der Produktionsflächen um 60 Prozent zu rechnen, was einem Verlust von 300 Millionen US Dollar entspreche, so die Experten in ihrem Bericht.

Im Bundesstaat São Paulo hat der Klimawandel bereits seine Spuren hinterlassen. Dort sank die Anbaufläche des Kaffees von 1998 bis 2008 um 35 Prozent, während gleichzeitig ein Temperaturanstieg von 1,5 Grad verzeichnet wurde. Ersetzt wurde der Kaffee vor allem durch das gegen Dürren resistentere Zuckerrohr und den Gummibaum.

Ein besseres Kaffeeklima wäre durch einen Temperaturanstieg indes in den bisher kühleren Bundesstaaten Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul zu erwarten. Dadurch könnten allerdings bei Weitem nicht die Verluste der anderen Regionen aufgefangen werden. Die IPCC-Fachleute gehen davon aus, dass die Anbaufläche für Kaffee sich weltweit um 40 Prozent verringern wird. Brasilien, der weltweit größte Kaffee-Exporteur, ist dabei eins der Länder, das am stärksten davon betroffen wäre.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: CIAT/Flickr

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