Winterspiele: Schweizerin startet für Brasilien im Riesenslalom

ZDw6zRWQ2bcc84203Manchmal liegt Brasilien mitten in der Schweiz. Zumindest trifft das für die junge Maya Harrison zu. Sie trat gestern (18.) bei den olympischen Winterspielen in Sotschi im Riesenslalom für Brasilien an, lebt aber in der Schweiz. Damit ist sie eine der wenigen brasilianischen Teilnehmerinnen der Winterolympiade, die den Schnee zum Üben direkt vor der Haustüre hat.

Erst 21 Jahre zählt Maya Harrison und ist doch schon zum zweiten Mal bei den olympischen Spielen dabei. Für Brasilien gab sie allerdings gestern ihr Debüt. Dass die Schweizerin für Brasilien antritt, hat seine Gründe. Geboren wurde sie in Rio de Janeiro und ist somit eine waschechte Carioca. Statt surfen an der Copacabana lernte sie jedoch Skifahren in der Schweiz. Denn schon als kleines Baby ging es gemeinsam mit ihren Adoptiveltern nach Genf in die Schweiz. Ihre Eltern vereinigen gleich drei Herkunftsländer: die Schweiz, Italien und Kanada. Somit ist Maya prinzipiell multinational. Amtlich hat sie aber nur zwei Nationalitäten, die schweizerische und die brasilianische.

Sie sei stolz, für Brasilien beim Riesenslalom antreten zu dürfen, sagt sie im feinsten Englisch. Mit dem Portugiesisch tut sie sich noch schwer. Doch das soll sich ändern. Nimmt sie doch bereits Sprachunterricht. Die Herzen der Brasilianer hat sie indes schon gewonnen. Nicht, weil sie den Riesenslalom makellos hinlegte, und das obwohl die Bedingungen schwierig waren. Während es beim Start oben am Berg schneite, regnete es beim Zieleinlauf im Tal. Nach dem Ende der zwei Durchläufe belegte sie mit einer Gesamtzeit von 3min01s8 für ihre südamerikanische Heimat den 54. Platz.

Die Herzen der Brasilianer aber eroberte sie sich mit ihrer Begeisterung für Brasilien und mit ihrem Lächeln, das sie den Kameras schenkte.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Reproduktion/Handout

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