Regen fordert 40.000 Obdachlose in Brasilien

espirito-santo-chuvaSeit einer Woche regnet es an der Küste Brasiliens nahezu ohne Unterlass. Über 40.000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen, weil diese von den Wassermassen und Muren ganz oder zum Teil zerstört wurden, oder weil sie sich in Gefahrenzonen befinden. Betroffen ist vor allem der Bundesstaat Espírito Santo. Aber auch fernab der Küste im zentral gelegenen Bundesstaat Minas Gerais wurde in etlichen Gemeinden der Notstand ausgerufen.

In zwei Tagen regnete es so viel wie sonst in einem Monat. So lauteten noch vor einer Woche die Nachrichten. Mittlerweile regnet es indes seit sieben Tagen – und das mit enormen Niederschlagsmengen. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden in Espírito Santo 130 Millimeter Niederschlag gemessen. Das Ergebnis sind aufgeweichte Böden und übervolle Flüsse und Bäche, die ganze Landstriche unter Wasser gesetzt haben.

Besonders stark betroffen sind 45 der Gemeinden des kleinen Bundesstaates oberhalb von Rio de Janeiro. In 22 von ihnen wurde bereits der Katastrophenzustand ausgerufen, Feuerwehrmänner und Rettungskräfte sind nahezu pausenlos im Einsatz. Zahlreiche Schlammlawinen sind inzwischen abgegangen, Häuser und Strassen wurden darunter begraben oder davon mitgerissen. In der Hauptstadt Vitória stürzten mindestens fünf Häuser ein. Etliche Gemeinden sind nach Medienberichten von der Aussenwelt abgeschnitten. Nach jüngsten Meldungen wurden allein in Espírito Santo mindestens fünf Menschen getötet, rund 50 Personen wurden verletzt. In Minas Gerais kamen es bislang zu 14 Todesopfern, in 16 Städten wurde angesichts der Überschwemmungen und Muren der Notstand ausgerufen.

Die Mehrheit der Obdachlosen ist mittlerweile bei Verwandten und Bekannten untergekommen. In öffentlichen Notlagern, die in Schulen eingerichtet wurden, sind gut 5.000 Menschen untergebracht. Sie werden Weihnachten wohl dort verbringen müssen. Denn auch für die nächsten Tage sagen die Meteorologen weitere ergiebige und lang anhaltende Regenfälle voraus.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Agência Brasil

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