Fruchtliebhaber mieten Jabuticaba-Bäume

Jabuticaba Früchte – Foto: Alexandre Oliveira
Die Jabuticaba ist eine der beliebtesten Früchte Brasiliens. Wie beliebt sie ist, zeigen auch die ihr gewidmeten Festivals. Bei manchen dieser Festivals können die Jabuticaba-Bäume sogar für ein paar Stunden gemietet werden.

“Alugel de jabuticabeiras“ (Vermietung von Jabuticaba-Bäumen). Im brasilianischen Sabará, im Bundesstaat Minas Gerais, ist diese Anzeige durchaus nicht ungewöhnlich. Wer will, kann einen der Bäume mieten und mit Familie und Freunden so viele der schwarzen, süßen Früchte von Stamm und Ästen zupfen, wie sie essen können. Fällt die Ernte größer aus, wird der Rest pro Liter gezahlt.

Sabará ist auch eine der vielen Städte Brasiliens, die mit einem Jabuticaba-Festival aufwarten. Dieses Jahr findet es bereits zum 33sten Mal statt. Vom 15. bis zum 17. November werden etwa 100.000 Besucher erwartet.

Sie werden etwa 130 Tonnen Jabuticabas verzehren. Angeboten werden diese in verschiedenster Form: in Naturform, als Eis, Likör, Wein, Gelee und auch als pikante Soße. Chefköche setzen sie in ihren Kreationen ein, die in Restaurants und Zelten angeboten werden und es gibt Workshops, Kulturevente und Musik.

Das natürliche Vorkommen der Jabuticaba (Myrciaria cauliflora) ist auf Brasilien beschränkt. Sie stammt aus dem Atlantischen Regenwald und stand einst, wie in Mitteleuropa der Apfelbaum, in vielen Gärten Brasiliens. Zu Beginn des brasilianischen Sommers umzingeln die schwarzen Früchte die Stämme und dickeren Zweige der Bäume. Dann ist Ernte- und Festivalzeit.

Weil sie nach der Ernte rasend schnell verdirbt, ist sie in Supermärkten jedoch kaum zu finden. Seit ein paar Jahren gewinnt sie dennoch auch in der Wirtschaft an Bedeutung. Kleinbrauereien verwandeln sie in Bier.

Zu finden sind Auszüge der Jabuticaba in Schampoos und anderen Kosmetika und aus ihrer etwas ledrigen Schale wird ein Mehl hergestellt. Allein im Munizip Hidrolândia, im Bundesstaat Goiás, vereinen 134 Jabuticaba-Produzenten 67.000 Bäume dieser einzigartigen Frucht.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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