Deutsche und brasilianische Forscher studieren Geräuschkulisse des Pantanal

Ein internationales Forscherteam ist den Geräuschen des Pantanal auf der Spur. Über 200 Terabytes an Daten haben sie mit Hilfe von Kameras und Tonaufnahmegeräten bereits gesammelt.

Sonnenaufgang im Pantanal – Foto: sabiá brasilinfo

Herausfinden wollen sie mit diesen mehr über die Tierwelt der größten Feuchtsavanne unseres Planeten und damit einen Beitrag zu deren Schutz leisten.

In dem Gemeinschaftsprojekt der Universität Mato Grosso (UFMT) und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sind selbstauslösende Kameras in einem Abstand von jeweils einem Kilometer ausgebracht worden.

Hinzu kommen spezielle Aufnahmegeräte, mit denen auch für den Menschen kaum hörbare Töne aufgenommen werden. Abgedeckt wird damit ein Bereich von 30 Quadratkilometern, der verschiedene Biotope umfasst.

Festgehaltlen werden bei den Fotos und Videos nicht nur Jaguar und Beute, sondern ebenso Daten wie Temperatur und Mondphase. Als Ergänzung kommen die Tonaufnahmen hinzu.

Welche Tierart zu hören ist, lässt sich dabei ebenso anhand der Frequenzen herausfinden, da jede Tierart eine spezifische Frequenz benutzt. Herauszuhören ist ebenso, ob die Protagonisten sich in der Paarungszeit befinden, Hunger haben oder auf Beutezug sind.

Mit dem Projekt konnten bereits erste Erfolge verbucht werden, wie der für die Region erste Nachweis des Cachorro-vinagre (Speothos venaticus) oder der Wildkatze Gato-palheiro (Leopardus colocolo). Aufschlußreich sind aber ebenso die Tonaufnahmen von Kaimanen.

Das Vorkommen bestimmter Tierarten, deren Bestandsdichte oder deren Fehlen gibt unter anderem Auskunft über den Zustand des Ökosystems.

Herausfinden wollen die Forscher aber auch mehr über das Verhalten der Tiere. Da die Mehrheit der größeren Säugetierarten nachaktiv ist oder wenig über sie bekannt ist,

Ausgewertet wird das rund um die Uhr gesammelte Material in “Databasen“ in Deutschland, Brasilien und Bulgarien. Ein Ziel ist es, die Daten über Internet allen Interessierten verfügbar zu machen.

Gearbeitet wird zudem ebenso an einer Software, die automatisch die Tierart und auch die verschiedenen Individuen erkennt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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