Forscher beobachten auf Bäumen lebende Jaguare

“Django“ und “Fofa“ heißen zwei Jaguare, die von den Forschern im Reservat Mamirauá per GPS-Halsband überwacht werden. Eine Besonderheit ist dabei, dass Fofa trächtig ist und zwei Junge erwartet. In der Amazonas-Region ist es das erste Mal, dass Biologen und Wissenschaftler die Gelegenheit haben mit Hilfe der Technik die Schritte der künftigen Jaguar-Mama und später gemeinsam mit ihren Jungen zu beobachten.

Foto: Amanda Lelis / Instituto Mamirauá
Foto: Amanda Lelis / Instituto Mamirauá
Seit im Jahr 2008 das Projekt “Iauaretê” begonnen hat, haben die Forscher des Institutes Mamirauá insgesamt 18 Jaguare eingefangen, untersucht und wieder frei gelassen. Fünf von ihnen sind mit einem GPS-Halsband ausgestattet worden.

Jetzt sind ihnen im Januar und im März zwei Glückstreffer gelungen. Sie haben einen gesunden, jungen schwarzen Jaguar untersuchen und ihm ein GPS-Halsband umlegen können. Getauft haben sie ihn auf den Namen “Django“.

Der zweite ist ein geflecktes Jaguarweibchen, das den Namen “Fofa“ erhalten hat. Sie ist die erste trächtige Jaguar-Dame, die im Amazonas-Regenwald mit einem GPS-Sender versehen worden ist. Die Forscher erwarten sich davon weitere Auffschlüsse über die Aufzucht der Jaguarjungen und das Wanderverhalten von “Fofa“ mit ihren Kleinen.

Schon jetzt hat das Projekt “Iauaretê”, in das die beiden Neufunde aufgenommen wurden, einige Überraschungen geliefert. So haben die Forscher erstmals nachgewiesen, dass die Wildkatzen während der Überschwemmungszeit keineswegs ihre Reviere gegen trockenere tauschen.

Sie bleiben vielmehr auch bei Hochwasser in den überschwemmten Auen und verbringen Tage und Nächte hoch oben in den Baukronen. Auf der Suche nach Nahrung oder einem neuen Quartier schwimmen sie von Baum zu Baum. Ihr Leben in den Baumkronen kann zwischen drei bis fünf Monate dauern, bis das Hochwasser sich wieder zurückzieht.

Mit dem Projekt “Iauaretê” werden nicht nur die Felinos erforscht. Vielmehr wird auch wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet. Sind die Jaguare bisher als gefährliche Raubtiere und Feinde des Menschen angesehen worden, werden sie von den “Ribeirinhos“ (Flußanliegern) nun mit Respekt betrachtet und geschützt.

Ein Grund dafür ist ebenso der Tourismus, für den die Beobachtung der Wildkatzen ein wichtiges Standbein ist, und der den Bewohnern ein zusätzliches Einkommen bietet.

Die Reserva de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá im Bundesstaat Amazonas beherbergt nach Angaben der Institutsmitarbeiter je 100 Quadratkilometer etwa zehn Jaguare, was weltweit als eine der größten Bestandsdichte dieser Katzenart ist.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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