Ehrenamtliche „Bike Anjos“ helfen Radfahrern in Brasiliens Städten

Offiziell sind in São Paulo acht Millionen Kraftfahrzeuge gemeldet. Sich da mit dem Fahrrad durch den dichten Stadtverkehr zu wagen, ist nicht für jeden etwas. Abhilfe wollen die „Bike Anjos“ schaffen. Die Schutzengel der Radfahrer führen Neulinge in die Mobilität auf zwei Rädern ein und begleiten sie zur Arbeit, zum Supermarkt oder wo auch immer das angestrebte Ziel liegt. Das Ganze geschieht dabei auf ehrenamtlicher Basis.

bike anjo

Die Idee ist einfach. Derjenige, der bereits Erfahrung mit dem Fahrrad im Stadtverkehr hat, gibt sein Wissen an andere weitere, hilft ihnen, Zutrauen zu dem alternativen Fortbewegungsmittel zu finden und auch die beste Route für das angestrebte Ziel auszuwählen. Geradelt wird gemeinsam, bis der Anwärter sich im Straßenverkehr mit dem Velo sicher fühlt.

Hinter der Idee steht der heute 28-jährige João Paulo Amaral, der gemeinsam mit Freunden 2010 die Bike Anjos über ein blog im Internet zum Rollen gebracht hat. Schon ein Jahr später gab es die Rad-Schutzengel nicht nur in São Paulo, sondern ebenso in Aracaju, Manaus, Recife und Niterói. Inzwischen sind sie in 487 Städten Brasiliens unterwegs.

Insgesamt 3.328 Bike Anjos haben sich eingeschrieben, um anderen ehrenamtlich zu helfen. Mitmachen kann jeder. Bevor sie zum Einsatz kommen, lernen sie mehr über die Sicherheit im Straßenverkehr und das richtige Verhalten mit dem alternativen Fortbewegungsmittel.

Statt dem Blog gibt es mittlerweile eine Plattform im Internet, über die Hilfesuchende und Anjos zueinanderfinden. Über sie wurden bereits 4.245 Bitten registriert. Darüber hinaus wurde die Idee längst exportiert. Präsent sind die Bike Anjos heute in elf Ländern, unter anderem in Frankreich, Portugal, den USA und Australien.

Eingegangen wurden ebenso mehrere Partnerschaften mit anderen Vereinigungen, bei denen das Radfahren im Vordergrund steht. So gibt es beispielsweise auch Informationen über Gruppen, die gemeinsame Radausflüge organisieren.

Mit dem Erreichten gibt sich JP Amaral allerdings nicht zufrieden. Er will bis 2018 seine Idee auf allen fünf Kontinenten verbreiten und das Radfahren zu einer sicheren Alternative im täglichen Stadtverkehr machen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Handout Video

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