Resultate der Wettbewerbe der 1. Indigenen Weltspiele

Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2015

An den 1. internationalen Spielen der Urvölker der Welt haben sich etwa 1.700 Athleten aus über hundert Ethnien beteiligt. Die Resultate der Integrations-Spiele stellen wir Ihnen hier vor. Gefeiert wurden jedoch alle Teilnehmer, schließlich standen bei den Wettbewerben der ersten Indigenen Weltspiele die Freude am Sport und das Zelebrieren der Kulturen im Vordergrund.

31 de Outubro de 2015 - JMPI 2015 - Competição de canoagem  . Foto: Roberto Castro/ME.
Offizielle Medaille an den 1. Indigenen Weltspiele – Foto: Roberto Castro/ME

Lanzenwerfen – Arremesso de Lança

Brasilianische Völker stellen beste Lanzenwerfer
Beim Lanzenwerfen haben es 30 Athleten ins Finale geschafft. Das beste Ergebnis unter ihnen hat Itaguari Pataxó vom Volk der Pataxó aus dem Süden Bahias (Brasilien) mit einer Distanz von 44,40 Metern erzielt. Cleiton Kaiowá (Guarani Kaiowá) und Macacuru Tapirapé (Tapirapé) schafften das zweit- und drittbeste Ergebnis.

Bogenschießen – Arco e flecha

Treffsicherster Bogenschütze kommt vom Volk der Karajá Xambioá aus Brasilien
Nachdem die Mongolen bei der Eröffnung das Publikum in der Arena Verde mit ihrer Treffsicherheit begeistert haben, hat letztlich jedoch Luiz Pereira Karajá vom Volk der Karajá Xambioá (Brasilien) die meisten Punkte erzielt. Mit im Finale dabei war der 72-jährige Pirkré Jimokre Hirare vom Volk der Gavião (Brasilien) und Hurlebaatar Badarch aus der Mongolei. Geschossen wurde aus einer Entfernung von 30 Metern mit selbstgefertigten Bogen auf ein Ziel, das einen Fisch symbolisiert hat, ein wichtiges Nahrungsmittel der indigenen Völker. Er war in mehrere Bereiche unterteilt, die je nach Treffschwierigkeit eine entsprechende Punktezahl aufwiesen. Beim Finale wurde indes eine Zielscheibe mit Kreisen verwendet.

Tauziehen – Cabo e Força

Maori-Frauen und Kura Bakairi-Männer sind stärkste Tauzieher
Das Tauziehen war in mehrere Etappen unterteilt. Beim entscheidenden Finale der Frauen zwischen den imposanten Maori-Indios aus Neuseeland und den Gavião aus dem brasilianischen Pará hat das Publikum zwei Minuten lang die Luft angehalten, bis die Maori-Frauen letztlich mehr Stärke bewiesen und gewonnen haben. Bei den Männern haben sich die Kura Bakairi aus dem brasilianischen Mato Grosso gegen die Kuikuro ebenso aus Mato Grosso durchgesetzt.

Kanufahren – Canoagem

Panama beweist Stärke beim Kanufahren
Mit speziell für den Event aus einem Baumstamm geschlagenen Kanus hat der Wettbewerb über sechs Etappen auf dem Fluss Taquaruçu-Grande stattgefunden. Für das Finale hatten sich sechs Teams qualifiziert. Bei dem haben als erste die Männer der Ethnie Emberá aus Panama die Ziellinie überschritten, gefolgt von der Ethnie Wounaan ebenso aus Panama und den Kamayurá aus Brasilien.

Laufen 100 Meter – Corrida 100 metros rasos

Pataxó und Xerente sind die schnellsten Läufer der Urvölker
Anders als bei olympischen Wettbewerben wurde bei den Indigenen Weltspielen nicht mit Zehntelsekunden gewertet. Entscheidend war vielmehr die Reihenfolge beim Überschreiten der Ziellinie. Gelaufen wude barfuß und im Sand. Nach mehreren Laufdurchgängen hatten sich bei den Frauen und Männern jeweils fünf Finalisten qualifiziert.

Bei den Männern eroberte der 22-jährige Belarmino Xerente vom Volk der Xerente (Brasilien) den Titel als schnellster Läufer der Urvölker der Welt. Bei den Frauen war es Carol Pataxó vom Volk der Pataxó (Brasilien). Sie hat ihren Gewinn allerdings nicht wirklich feiern können. Angerempelt von ihren Mitstreiterinnen, kurz nach überschreiten der Ziellinie, ist sie gefallen und hat sich den Arm gebrochen.

8.400-Meter-Lauf – Corrida de Fundo

Kanadier, Mexikaner, Peruaner und Brasilianer zeigen Ausdauer und Schnelligkeit
Etwa 500 Männer und Frauen aller Altersklassen sind am Samstag (31.) zum Corrida de Fundo angetreten, dessen Verlauf von 8,4 Kilometern durch die Stadt Palmas geführt hat. Viele der Teilnehmer haben ihr Überqueren der Ziellinie unabhängig von der erreichten Zeit gebührend gefeiert. Dabeisein und Ankommen standen im Vordergrund. Als erster überschritt nach 29 Minuten der Kanadier Rilee Emmitt die Ziellinie. Als Zweiter und Dritter folgten im die Mexikaner Mateo Gonzales und Silvino Cubesare.

Als schnellste Indigene Frau hat die Peruanerin Pillar Villogas die 8,4 Kilometer bewältigt. Die Kanadierin Lannie Houk und die Brasilianerin Rayani vom Volk der Karajá waren die Zweit- und Drittschnellsten.

Schwimmen – Natação

Volk der Gavião hat die schnellsten Schwimmer der Urvölker der Welt
Bei den Wasserproben haben die Teilnehmer den Neid der Zuschauer auf sich gezogen. Bei einer morgendlichen Temperatur von 32 Grad hatten sich viele aus den Reihen des Publikums eine Abfrischung im Fluss Taquaruçu-Grande gewünscht. Etliche der Indios traten mit ihrer Körperbemalung zu dem Wettbewerb an. Sie sollte ihnen Kraft und Energie für die Strecke von 500 Metern verleihen.

Ältester Teilnehmer unter den 68 Männern war der 72-Jährige kanadische Cree-Indianer Willie Littlechild, der mit gebührenden Applaus empfangen wurde. Den gab es auch für Jopry Tohakre vom Volk der Gavião (Pará, Brasilien), der es zum schnellsten Schwimmer der indigenen Völker der Welt geschafft hat. Allerdings musste er, wie einige andere Schwimmer auch, nach der Probe wegen Übelkeit ins Krankenhaus gebracht werden. Bei den Frauen schwamm Amkrokwyi Gavião vom gleichnamigen Volk als erste ins Ziel.

Fußball

Xerente aus Palmas überzeugen beim Fußball
Mit einem spannenden Finale haben die Kanadier, Bolivianer und Brasilianer aufgewartet. Sowohl bei den Frauen als auch den Männern hatten die Mannschaften der Xerente aus dem Gastgeberbundesstaat Tocantins den Einzug ins Finale geschafft.

Bei den Männern sind die Xerente (Brasilien) gegen Bolivien angetreten. Nach der regulären Spielzeit gab es allerdings ein 2:2 Unentschieden. Beim entscheidenden Elfmeterschießen zeigten jedoch die Xerente mehr Nervenstärke und gewannen die Fußballmeisterschaft der ersten Indigenen Weltspiele.

Auch bei den Frauen musste mit dem Elfmeterschießen entschieden werden. Mit einem 3:1 haben die Indianerinnen aus Kanada gewonnen.

Insgesamt wurden im Stadion Nilton Santos 46 Spiele mit 32 Mannschaften aus acht Ländern ausgetragen.

Ergebnisse der Integrations-Spiele auf einen Blick:

Disziplin Männer Frauen
Lanzenwerfen 1. Itaguari Pataxó – Pataxó (Brasilien)
2. Cleiton Kaiowá – Guarani Kaiowá (Brasilien)
3. Macacuru Tapirapé – Tapirapé (Brasilien)
Pfeil- und Bogenschießen 1. Luiz Pereira Karajá – Karajá Xambioá (Brasilien)
2. Valdeilson Jolasi Manoki – Manoki (Brasilien)
Tauziehen 1. Bakairí (Brasilien)
2. Bororo (Brasilien)
3. Xerente (Brasilien)
1. Maori (Neuseeland)
2. Gavião (Brasilien)
3. Javaé (Brasilien)
Kanufahren 1. Ethnie Emberá (Panama)
2. Ethnie Wounaan (Panama)
3. Ethnie Kamayurá (Brasilien)
4. Ethnie Riksbatsa (Brasilien)
5. Ethnie Matis (Brasilien)
6. Ethnie Cocama (Kolumbien)
Laufen 100 Meter Belarmino Xerente (Brasilien) Carol Pinheiro Pataxó (Brasilien)
Corrida de fundo – 8.400 Meter 1. Rilee Goodeagle Emmitt (Kanada)
2. Mateo Gonzalez (Mexiko)
3. Silvino Cubesare Kimare (Mexiko)
4. Filipe Kanro (Brasilien)
1. Pillar Villogas Chamorro (Peru)
2. Lannie Houk (Kanada)
3. Rayani Karajá (Brasilien)
4. Essi Ranttila (?)
Schwimmen Jopry Tohahkre – Gavião (Brasilien) Amkrokwyi Gavião – Gavião (Brasilien)
Fußball 1. Xerente (Brasilien)
2. Bolivien
1. Kanada
2. Xerente (Brasilien)

Auswahl einiger Völker, die bei den 1. Indigenen Weltspielen teilnahmen:

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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