Wilson Simonal

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Wilson SimonalDer Sänger Wilson Simonal – mit vollem Namen Wilson Simonal de Castro – wurde am 26. Februar 1939 in Rio de Janeiro geboren. Er begann auf Festen der 8. Gruppe der Küstenartillerie von Rio de Janeiro zu singen, während seines obligatorischen Militärdienstes, der drei Jahre währte. Nachdem er die Streitkräfte verlassen hatte, sang er in Clups und Bars der cariocanischen Metropole.

Er war Crooner der Gruppe “Dry Boys“ und ebenfalls Mitglied der Gruppe “Os Guaranis“. 1961 begann er sich in dem Programm “Os Brotos Comandam“, von Carlos Imperial, zu präsentieren.

Anfänglich sang er Rock in Englisch und Chá-chá-chá im “Top Club“, einem Nachtclub am “Praça do Lido“, in Copacabana. Als der Bossa Nova in Mode kam, passte er sich dem Trend an und ging dazu über, Kompositionen in diesem neuen Stil zu singen.

Anfang der 1960er Jahre wechselte er zum “Beco das Garrafas“, einem Nachtclub in Copacabana, angelockt von Ronaldo Bôscoli und Miéle. Neben der Bossa-Nova-Musik sang er auch Jazz und Blues. Mit seiner starken Stimme öffnete Simonal anderen kraftvollen Stimmen den Weg zum Bossa-Nova.

1966 wandte er sich erneut einem populäreren Musikstil und Carlos Imperial zu, indem er “Mamãe passou açucar em mim“ interpretierte. Dann hatte er grossen Erfolg mit “Meu Limão, Meu Limoeiro“, einem Song, der von 15.000 Stimmen im Stadion Maracanãzinho, zum Abschluss des 4. Internationalen Song-Festivals, begleitet wurde. Wilson Simonals nächster Erfolg war “Sá Marina“.

1972, auf dem Gipfel seines Erfolgs, fiel er plötzlich in Ungnade bei seinem Publikum, nachdem er angeklagt worden war, dass er andere Künstler für das Militär-Regime angeblich ausspionierte. Wilson Simonal lebte fortan von der Öffentlichkeit geächtet bis zu seinem Tod, am 22. Juni 2000 in São Paulo.

Erst im Jahr 2003 wurde bestätigt, dass es keinerlei Beweise für jene Handlungen gab, deren man ihn in der Anklage bezichtigt hatte, und er wurde von der Nationalen Menschenrechts-Kommission der Advokaten Brasiliens moralisch rehabilitiert. Simonal hinterliess zwei Söhne – Max de Castro und Wilson Simoninha – beide sind ebenfalls Sänger.

Kuriositäten

Wilson Simonal ist der Vater der Sänger Max de Castro und Wilson Simoninha, die beide eine Solokarriere in der Brasilianischen Volksmusik (MPB) verfolgen.

Die Komposition “Sá Marina”, einer der grössten Erfolge in der Karriere von Wolson Simonal, wurde von der Sängerin Ivete Sangalo neu aufgenommen auf der CD “Ivete Sangalo“, die ihre Solokarriere im Jahr 1999 begründete.

1963 stand Wilson Simonal an der Spitze der Hitparaden mit der Komposition “Balanço Zona Sul“, von Tito Madi.

Wilson Simonal begann seine Karriere auf Festen, wo er in englischer Sprache Rock und Calypsos sang. 1961 präsentierte er sich in Nachtclubs von Rio de Janeiro, wie dem “Drink e Top Club“ und dem “Beco das Garrafas“, wo er von der Sängerin Miéle und Ronaldo Bôscoli eingeführt wurde. 1963 erscheint seine erste LP “Tem algo mais“ – der darin enthaltene Song “Balanço Zona Sul“ (Tito Madi) wurde ein Hit.

Im darauf folgenden Jahr reiste er durch Südamerika und Zentralamerika mit dem Trio “Bossa Três“, unter der Leitung des Pianisten Luís Carlos Vinhas. Noch im Jahr 1964 erschien seine LP “A nova dimensão do samba“ – besondere Hits waren die Titel “Lobo Bobo“ (von Carlos Lyra und Ronaldo Bôscoli) und “Nanã“ (von Moacir Santos).

1965 erscheint die LP “Wilson Simonal“, auf der “Garota Moderna“ (von Evaldo Gouveia und Jair Amorim) die ein grosser Hit wird. Noch in den 1960er Jahren kommen die LPs “Vou deixar cair… (1966), “Alegria, Alegria!!!“ (1967), oder “Cada um tem o disco que merece” (1969) und “Homenagem à graça, à beleza, ao charme e ao veneno da mulher brasileira” (1969) raus.

1966 und 1967 dirigierte er das Programm “Show em Si Monal”, übertragen vom TV-Kanal Record in São Paulo. Er hatte grosse Erfolge mit seiner persönlichen Interpretation von Kompositionen wie “País tropical“ (von Jorge Ben), “Mamãe passou açúcar em mim“, „Meu limão, meu limoeiro“ und “Sá Marina“ (von Antonio Adolfo und Tibério Gaspar) in einem swingenden Stil.

1969 beim Ausklang des 4. Internationalen Song-Festivals, tat er sich hervor als Dirigent eines Publikums-Chors von 15.000 Personen, die das Stadion Maracanãzinho besetzt hatten. 1970 erschienen die Platten “Jóia“ und “Se dependesse de mim“.

1972 wurde er als Auftraggeber einer Verprügelung des Buchhalters seiner Firma verurteilt, der ihn angeblich betrogen hatte. Während der Zeugenbefragung vor Gericht, wurde Simonal von einem Agenten der Geheimpolizei beschuldigt, dass er ein Informant seiner Abteilung sei, was einen schlimmen Abstieg in seiner Karriere zur Folge hatte.

Am 22. Juni 2000 starb er an einer Leberzirrhose, als Folge seines extremen Alkoholkonsums in den 70-er und 80-er Jahren.

Diskografie Wilson Simonal
  • Bem Brasil-Estilo Simonal (1998)
  • Brasil (1995)
  • Os sambas da minha terra (1991)
  • Alegria tropical (1985)
  • Wilson Simonal (1981)
  • Se todo mundo cantasse seria bem mais fácil viver (1979)
  • A vida é só pra cantar (1977)
  • Ninguém proíbe o amor (1975)
  • Se dependesse de mim (1972)
  • Jóia (1971)
  • Simona (1970)
  • Alegria, alegria!!! (1967)
  • Wilson Simonal ao vivo (1967)
  • Vou deixar cair… (1966)
  • Wilson Simonal (1965)
  • S’imbora (1965)
  • A nova dimensão do samba (1964)
  • Tem algo mais (1963)
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