Wanda Sá

Zuletzt bearbeitet: 31. Januar 2015

Wanda SaDie Eltern von Wanda Maria Ferreira de Sá, geboren in São Paulo, zogen um nach Rio de Janeiro, als ihr Baby gerade mal einen Monat alt war – und in dieser Stadt wuchs das Kind auf und lebt die Sängerin bis heute. Als sie sechs Jahre alt war, begann sie einen Ballett-Kurs, und daraus schöpfte sie ihre Leidenschaft für die Musik. Im Alter von elf Jahren wechselte sie vom Ballett zur Gitarre – lernte bei einer Privatlehrerin, die das Können ihrer Schüler am Jahresende in öffentlichen Präsentationen unter Beweis zu stellen pflegte.

Wanda Sá besuchte während ihrer Teenager-Zeit sämtliche Bossa-Nova-Shows, stets auf einem Platz in der ersten Reihe, von wo aus sie den Gitarristen auf die Finger sah, um sich die ausgeführten Akkorde auf ihren Instrumenten zu merken. Später studierte sie bei Roberto Menescal und, im Jahr 1962, war sie bereits Mitglied der Lehrer-Equipe der Gitarren-Akademie, die der Komponist zusammen mit Carlos Lyra in der Rua Dias da Rocha (Copacabana) unterhielt. Wanda ist die Mutter des Sängers Bernardo Lobo.

Ihre professionelle Karriere begann im Jahr 1962, bei einer Präsentation im Programm “Dois no balanço“, in dem auch Tom Jobim, Sérgio Mendes und die Gruppe “Bossa Rio“ mitwirkten, unter der Regie des Duos Miéle und Bôscoli, präsentiert von TV Excelsior als Live-Konzert.

1964 erschien Wandas erste Platte “Wanda vagamente“, produziert von Roberto Menescal und lanciert vom Verlag RGE. Die LP entstand unter Mitwirkung von Dom Um Romão, Edison Machado und den Ensembles von Luis Carlos Vinhas, Tenório Júnior und Sérgio Mendes, mit den ersten Arrangements für Orchester von Eumir Deodato. Im Repertoire die ersten Kompositionen von Edu Lobo, Francis Hime und Marcos Valle, ausserdem der Song “Encontro“, eine Eigenkomposition der Sängerin in Zusammenarbeit mit Nélson Motta.

Die Platte erschien erstmalig zur Show “Fino da Bossa“ im Paramount-Theater, in São Paulo. Gegen Ende desselben Jahres zog Wanda um in die USA, Sérgio Mendes hatte sie eingeladen, zusammen mit Jorge Ben, Rosinha de Valença, Tião Neto und Chico Batera, an “Brasil 65“ mitzuwirken. Wanda präsentierte sich in verschiedenen Shows und nahm zwei neue LPs mit der Gruppe auf. Ebenfalls in den USA präsentierte sie eine Solo-Arbeit “Softly“, produziert von David Cavannaugh und lanciert von Capital Records.

1966 kehrte sie nach Brasilien zurück, um sich dort einem Examen zum Studium der Soziologie zu unterziehen.

Drei Jahre später heiratet Wanda den Komponisten Edu Lobo und zog mit ihm um in die USA. In diesem Land wirkte sie mit an einer Platte des Komponisten Paul Desmond, in der amerikanischen Version des Songs “Pra dizer adeus“, von Edu Lobo und Vinicius de Moraes. Anschliessend unterbrach sie ihre künstlerischen Aktivitäten, um sich ausschliesslich der Familie zu widmen.

1982 trennte sie sich von Edu Lobo und nahm ihre professionelle Karriere wieder auf, indem sie in verschiedenen Shows mitwirkte. Ihre erste Platte dieser zweiten professionellen Phase war die CD “Brasileiras“, mit Célia Vaz. Dann folgten Shows und Aufnahmen mit Roberto Menescal, registriert auf den CDs “Eu e a Música“, “Uma Mistura Fina“ – live aufgenommen im “Mistura Fina“ (in Rio), unter Mitwirkung von Miéle – und “Estrada Tókio-Rio“, letztere unterstreicht die konstanten Perioden der Sängerin in Japan, wo sie, ausser ihren Auftritten in Shows, jungen Leuten des Landes Gitarren Unterricht gibt.

Sie wirkte mit an den Songbooks von Tom Jobim, Vinicius de Moraes, João Donato, Marcos Valle und Chico Buarque, sowie an der CD “Revendo Amigos“ der Sängerin Joyce.

1998 erscheint ihre LP “Wanda vagamente” als CD auf dem japanischen Markt. Zwei Jahre später nimmt sie mit Luis Carlos Vinhas, Tião Neto und João Cortez die CD “Wanda Sá & Bossa Três“ auf, mit Kompositionen wie “Errinho à toa“ (von Roberto Menescal und Ronaldo Bôscoli), “Brisa do Mar“ (von João Donato und Abel Silva), “Canção que morre no ar“ (von Carlos Lyra und Ronaldo Bôscoli) und “Zanga zangada“ (von Edu Lobo und Ronaldo Bastos), unter anderen – ausserdem “In the moonlight“ (von John Williams und A&M Bergman).

2001 wirkt sie mit am “Fare Festival“ – zusammen mit Roberto Menescal, Marcos Valle und Danilo Caymmi – das in Pavia (Italien) von der Societá dell’Academia veranstaltet wird, in Zusammenarbeit mit der Präfektur dieser Stadt. Im gleichen Jahr kommt die CD “Bossa entre amigos“ auf den Markt, live aufgenommen von Roberto Menescal und Marcos Valle im Teatro Rival. Ebenfalls noch im Jahr 2001 erscheint ihre LP “Wanda Vagamente“ auch auf dem brasilianischen Markt als CD, neu produziert von der Dubas Música, im Verlag der Universal Music, ergänzt von drei zusätzlichen Titeln: “So nice“, eine englische Version von Norman Gimbel des “Samba de verão“ (von Marcos Valle und Paulo Sérgio Valle), “Quiet nights of quiet stars“, englische Version von Gene Lees des Songs “Corcovado“ (von Tom Jobim) und “To say godbye“, englische Version von Lani Hall des brasilianischen Songs “Pra dizer adeus“ (von Edu Lobo und Torquato Neto).

2002 erscheint die CD “Domingo azul do mar“, mit den Titeln “Sabedoria“ (von Roberto Menescal und Abel Silva), “Jobiniando“ (von Martinho da Vila und Ivan Lins), “Its too late“ (von Carole King und Toni Stern), “Então, que tal? “ (von João Donato und Lysias Ênio), “Ciúme“ (von Carlos Lyra), “Não faz assim“ (von Oscar Castro Neves und Ronaldo Bôscoli), “Nanã“ (von Moacir Santos und Mário Telles), “Comigo é assim“ (von Luís Bittencourt und José Meneses), “Melancolia“ (von Luiz Eça und Ronaldo Bôscoli), “Tetê“ (von Roberto Menescal und Ronaldo Bôscoli), „O amor que acabou“ (von Chico Feitosa und Lula Freire) und “What a wonderful world“ (von George Weiss und Bob Thiele), ausserdem der Titel-Song (von Antonio Carlos Jobim und Newton Mendonça). In diesem Jahr präsentierte Wanda die Show zur Erscheinung dieser CD in der “Bar do Tom“, in Rio de Janeiro.

2003 machte Wanda Aufnahmen für die CD “Wanda Sá com João Donato“.

2004 präsentierte sie sich an der Seite von Johnny Alf, João Donato, Carlos Lyra, Roberto Menescal, Leny Andrade, Pery Ribeiro, Durval Ferreira, Eliane Elias, Marcos Valle, Os Cariocas und Bossacucanova, im Spektakel “Bossa Nova in Concert”, das im Showroom Canecão (Rio) stattfand. Die Show wurde präsentiert von der Sängerin Miéle, unter Mitwirkung einer Band, bestehend aus Durval Ferreira (Gitarre), Adriano Giffoni (Kontrabass), Marcio Bahia (Schlagzeug), Fernando Merlino (Keyboard), Ricardo Pontes (Saxophon und Flöte) und Jessé Sadoc (Trompete), Konzeption und künstlerische Leitung Solange Kafuri, musikalische Direktion Roberto Menescal, Texte von Heloisa Tapajós, Szenenbild Ney Madeira und Lídia Kosovski, Projektionen von Sílvio Braga.

2005 trat Wanda in der “Bar do Tom” (Rio) in der Show “Benção Bossa Nova“, an der Seite von Roberto Menescal und Miéle auf. Im gleichen Jahr nahm sie mit Roberto Menescal die CD “Swingueira“ auf.

2006 erscheint die CD “Bossa do Leblon” – enthalten sind, unter anderen, auch die Titel “Os grilos“ (von Marcos Valle und Paulo Sérgio Valle) und “Essa passou“ (von Carlos Lyra und Vinicius de Moraes) – Resultat ihrer Partnerschaft mit dem japanischen Schlagzeuger und Produzenten Kazuo Oshida.

2007 kommt die DVD von “Swingueira“, mit Roberto Menescal auf den Markt. Wanda präsentiert an der Seite von Roberto Menescal (Gesang und Gitarre) eine Show im “Modern Sound“ (Rio), es wirken mit: Adriano Giffoni (Kontrabass), Adriano Souza (Keyboard) und João Cortez (Schlagzeug), und die Sängerin Miéle. Im gleichen Jahr werden Wandas Hände auf der “Calçada da Fama“ (Ruhmes-Trottoir) in der “Toca do Vinicius“, im Stadtteil Ipanema (Rio) verewigt. Ebenfalls im Jahr 2007 wirkt sie mit am Projekt “Sarau da Pedra“, veranstaltet vom “Instituto Cultural Cravo Albin“, gesponsert von Repsol YPF und unterstützt von der Biscoito Fino, in einer musikalischen Präsentation zu Ehren des Komponisten Roberto Menescal. Und im selben Jahr präsentiert Wanda die Show “Bossa e Jazz“ im “Armazém Digital“, in Rio, begleitet von dem Pianisten Fernando Merlino und dem Bassisten Dôdo Ferreira.

2008 wirkt sie mit in der Show “Bossa Nova 50 anos“, die am Strand von Ipanema, in Rio de Janeiro, stattfindet. Mit dabei sind Roberto Menescal, Oscar Castro Neves, Carlos Lyra, Leila Pinheiro, Emílio Santiago, das Zimbo-Trio, Leny Andrade, Fernanda Takai, Maria Rita, João Donato, Joyce, Marcos Valle und Patrícia Alvi, Bossacucanova und Cris Delanno. Die Show zur 50-Jahrfeier des Bossa Nova, und auch des Geburtstags der Stadt Rio de Janeiro, wurde konzipiert und dirigiert von Solange Kafuri, musikalischer Direktor Roberto Menescal und Oscar Castro Neves, Texte Heloísa Tapajós, Präsentation der Sängerin Miéle und von Thalma de Freitas.

Zur Feier des 46. Geburtstages ihrer ersten Platte “Wanda Vagamente” erscheint im Jahr 2010, in Partnerschaft mit Roberto Menescal, die CD “Declaração“, unter Mitwirkung von Adriano Giffoni (Kontrabass).

2012 wurde die CD “A Galeria do Menscal“ – eine Gemeinschaftsarbeit mit der Vokal-Gruppe “Bebossa“ und dem Komponisten Roberto Menescal lanciert.

2013 präsentiert sich Wanda, an der Seite von Roberto Menescal, im „Instituto Cultural Cravo Albin“ in einer Show zur Eröffnung der Ausstellung “A magia do disco – André Midani“ (Die Magie der Schallplatte).

Diskografie von Wanda Sá
  • A Galeria do Menescal (BeBossa, Menescal e Wanda Sá) (2012)
  • Declaração (2010)
  • Bossa do Leblon (2006)
  • Swingueira (2005)
  • Wanda Sá com João Donato (2003)
  • Domingo azul do mar (2002)
  • Bossa entre amigos (2001)
  • Wanda Vagamente (2001)
  • Wanda Sá & Bossa Três (2000)
  • Estrada Tóquio-Rio (1998)
  • Uma mistura fina (1996)
  • Eu e a música (1995)
  • Brasileiras (1994)
  • Brasil bossa nova (1992)
  • Brasil’65. Wanda de Sa featuring the Sergio Mndes Trio (1965)
  • Softly (1965)
  • In person at El Matador (Sergio Mendes & Brasil’65) (1965)
  • Wanda Vagamente (1964)
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