Ney Matogrosso

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Ney MatogrossoNey Matogrosso sang bereits in Chorälen in der Hauptstadt Brasília, wo er 1964 als staatlicher Beamter tätig war. Bis zu dem Tag, an dem er einmal von Freunden eingeladen worden war, um seine Stimme auf einer Party zu präsentieren, die jenen als “andersartig“ aufgefallen war, hatte er niemals daran gedacht, aus der Musik als Sänger eine Berufung zu machen.

Er zog um nach Rio de Janeiro, wo er sich auf die Herstellung von Kunsthandwerk verlegte. Er freundete sich mit “Luli“ an, die, überzeugt von seinem Talent als Sänger, Ney ihrem Freund João Ricardo vorstellte, der gerade eine Musiker-Gruppe zusammenstellte und eine männliche, hohe Stimme suche. Die “Secos & Molhados“ wurden aus der Taufe gehoben.

Diese Gruppe hob die MPB (Música Popular Brasileira) aus ihren konventionellen Angeln. Die Kerle kamen mit bemalten Körpern aus die Bühne – ihre erste Platte war kaum auf dem Markt, als sie schon ausverkauft war – sie hatte den Titel “O Vira“ – von Luli und João Ricardo. Viele Personen fanden ihr Auftreten befremdend, aber alle ergaben sich der hohen und attraktiven Stimme von Ney Matogrosso.

Nach einer Auseinandersetzung mit João Ricardo trennt Ney sich von den “Secos & Molhados“ und macht seine erste Platte als Solist – sehr technisch und nervös wirkend, war sie kein Verkaufsschlager. Es folgt die Platte “Bandido“ – und jetzt wird seiner Solokarriere endlich Anerkennung zuteil. Neys Publikum verdoppelte sich plötzlich – und nicht nur Jugendlich waren seine Fans, die seine Shows bevölkerten. Alle Altersgruppen vereint applaudierten ihm stehend – und ab dem Erfolg dieser Platte avancierte Ney zum grössten Show-Man Brasiliens.

Zwanzig Jahre nach seinem Karrierebeginn präsentiert sich Ney nicht mehr bemalt und geschmückt wie ein Christbaum – es kümmert ihn nicht mehr, sein Gesicht zu verbergen – süss, ernst und weich, ist er heute der “Grande Pescador de Pérolas“ (der Grosse Perlenfischer) der MPB, ein Falke, der zum Himmel aufsteigt.

Im Jahr 2004 kehrte er zu den Kommunikationsmedien zurück mit dem Projekt “Vagabundo“ – wo er zusammen mit der Gruppe “Pedro Luís e a Parede“ sang. Ein Erfolg sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik.

2005 legt Ney Matogrosso mit „Canto Em Qualquer Canto“ ein Live-Album vor, auf dem er einige seiner grössten Erfolge singt, begleitet von einer ausgefallenen Begleitband, die aus vier exzellenten Gitarristen (u.a. Ricardo Silveira) bestand. Er verzichtet weiter auf schrille Kostüme und sein androgynes Auftreten (was ihm den Übernamen des “brasilianischen David Bowies“ einbrachte), nicht aber auf seine musikalischen Extravaganzen.

Ney unterhält im Bundesstaat Rio de Janeiro ein Schutzgebiet für die “Goldfarbenen Löwenäffchen“ (“Mico-Leão-de-cara-dourada”), eine vom Aussterben bedrohte Primatenart.

Er stellte im zweiten Semester 2007 eines seiner meist kommentierten Spektakel seiner 35-jährigen Karriere vor: die Show “Inclassificáveis“ (die Unklassifizierbaren) – mit der er bis 2009 ganz Brasilien bereist hat – in einer schockierenden, androgenen Aufmachung und einem Sound nur aus Gitarre, Schlagzeug und Bass. Im Juni des Jahres 2008 noch ein bedeutender Schritt in Neys Karriere: die ersten 17 Platten von Ney Matogrosso auf CD – einige davon in der vorgestellten Version noch unveröffentlicht, wie zum Beispiel die kultivierte Arbeit an “Água do Céu“ (Wasser des Himmels), “Pàssaro“ (Vogel), “Bandido“ (Bandit), “Pecado“ (Sünde) und “Mato Grosso“.

Beim “Special von TV Globo“, ausgestrahlt am 27. Juni 2008, trat er als Protagonist auf mit Liedern von Cazuza.

Diskographie Ney Matogrosso
  • METAMORFOSES (2011)
  • INCLASSIFICÁVEIS (2008)
  • VAGABUNDO AO VIVO (2006)
  • CANTO EM QUALQUER CANTO (2005)
  • VAGABUNDO (2004)
  • NEY MATOGROSSO INTERPRETA CARTOLA (2003)
  • NEY MATOGROSSO INTERPRETA CARTOLA (2002)
  • BATUQUE (2001)
  • OLHOS DE FAROL (1999)
  • VIVO (1999)
  • O CAIR DA TARDE (1997)
  • UM BRASILEIRO (1996)
  • ESTAVA ESCRITO (1994)
  • AS APARÊNCIAS ENGANAM – NEY e AQUARELA CARIOCA (1993)
  • À FLOR DA PELE – NEY MATOGROSSO e RAPHAEL RABELLO (1990)
  • NEY MATOGROSSO AO VIVO (1989)
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