Lulu Santos

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Lulu SantosLuís Maurício Pragana dos Santos – kurz Lulu Santos (geboren am 04. Mai 1953 in Rio de Janeiro) – erschien in der Künstlerszene Mitte der 70er Jahre, als er der Rock-Gruppe Vimana Rio beitrat, in der auch Lobão, Fernando Gama und Ritche agierten. 1976, innerhalb der Gruppe Viama, nahm er bei der SomLivre eine Kompakt-Disk auf mit den Stücken „Zebra“ und „Masquarede“. Zur gleichen Zeit beteiligte er sich bei den Gruppen „Albatroz“, „Veludo Elétrico“ und „Unziotros“. Zu jener Zeit begleitete er auch Gal Costa und ergänzte die Platte „Ave Noturna“ von Fagner als Gitarrist.

Anfang der 80er arbeitete er in der Repertoir-Schule der Globo-Novelas, unter der Regie von Guto Graça Mello. Zu jener Zeit komponierte er die Musik-Untermalung des Films „Os sete gatinhos“ von Neville de Almeida. Signiert als „Luís Maurício“ brachte er mit der Plattenfirma PolyGram eine Kompakt-Disk mit der Musik „Gosto de Batom“ (mit Bernardo Vilhena und Pedro Fortuna) heraus.

1981 nahm er drei CDs auf – alle mit dem Label der Warner. Die erste „Tesouro da juventude“ zusammen mit Nélson Motta. Eine andere CD präsentierte den Song „Areias escaldantes“, mit dem er sich im selben Jahr am MPB-SHELL beteiligte. Im folgenden Jahr brachte er seine erste LP heraus, „Tempos modernos“ die, ausser den Stücken auf den erwähnten drei CD’s, auch „De repente Califórnia“ präsentierte – Thema des Films „Menino do Rio“, dirigiert von Antônio Calmon – ausserdem den grossen Hit „Tempos modernos“.

Diese LP wurde von Liminha produziert und verkaufte 56.000 Kopien. Die nächste LP, „O ritmo do momento“, herausgegeben 1983, ebenfalls von Liminha, brachte die Erfolgshits „Adivinhe o quê, Como-uma-onda und Zen-surfismo“ unter Mitwirkung von Nélson Motta – hervor. Diese LP bekam später eine Version in italienischer Sprache durch Massimiliano de Tomassi. Die Platte verkaufte 90.000 Kopien – andere Inhalte wurden ebenfalls Hits, wie „Um certo alguém“ (mit Ronaldo Bastos) und „Você teima“ (mit Chacal).

Im Jahr 1984 nahm er „Tudo azul“ auf, eine Platte, auf denen unter anderem auch die Hits „O último romântico“ und „Certas coisas“ zu hören waren – neben dem Titel-Hit natürlich. Auch der Song „Ronca“ zusammen mit Rita Lee und Roberto de Carvalho war auf dieser Platte. Mit seinen dicht aufeinander folgenden Hits stand Lulu Santos zunehmend im Interesse der Medien.

Als er 1985 seine nächste Platte „Normal“ produzierte, wurde die ein Flop – sowohl im Verkauf als auch bei der Kritik. Das stürzte ihn in eine Krise, welche ihn zum Bruch mit der Warner veranlasste. Im selben Jahr nahm er am „Rock in Rio“ teil. Im nächsten Jahr unterzeichnete er einen Vertrag bei der BMG Ariola und brachte die Platte „Lulu“ heraus, produziert von ihm selbst. Im Gegensatz zu der vorhergehenden LP, wurde diese ein Erfolg, in erster Linie durch die beiden Titel „Casa“ und „Condição“. Letzterer wurde als musikalische Untermalung der Novela „Corpo Santo“ des Manchete-Kanals adaptiert, ausserdem wurde der Titel „Um pro outro“ zum musikalischen Thema der Novela „Brega&Chique“ des Globo-Kanals.

Dieselbe LP gewann dann nach einem Verkauf von 250.000 Kopien noch eine „Disco Platina“. Zu jener Zeit verweigerte Lulu die Annahme der Platin-Schallplatte, indem er behauptete, dass sie nicht so viele Kopien verkauft habe. Seine nächste LP hiess „Toda forma de amor“ (Jede Art von Liebe) und kam zwei Jahre später heraus. Der grosse Hit dieser Platte wurde „Cura“, der meist gespielte Song sämtlicher UKW-Sender in jenem Jahr! Die Tournee anlässlich der Neuerscheinung jener LP führte durch 29 brasilianische Städte und erlebte ein Publikum von 450.000 Besuchern. Lulu Santos präsentierte dieselbe Show auch in Montreux, in der Schweiz.

Der Erfolg jener Tournee brachte ihm die erste Live-LP seiner Karriere ein, „Amor à Arte“ (Liebe zur Kunst), aufgenommen im Olympia in São Paulo – zu diesem Anlass begleitete ihn seine Band „Auxílio Luxuoso“. Diese Platte enthält, ausser Lulus Hits, einige bis dato unveröffentlichte Kompositionen, wie „Lei da selva“ und „La vem o sol“ – letztere eine Version von ihm des berühmten „Here comes the sun“ vom Ex-Beatle George Harrison.

Lulu zieht sich 1990 wieder ins Studio zurück, um „Popsambalanço e outras levadas“ aufzunehmen. Wie dieser Titel bereits andeutet, bemühte er sich auf dieser Platte die Struktur des POP mit der brasilianischen Musik zu verbinden. Jedoch wurde die LP ein Flop bei Kritik und Publikum – die Zeitschrift VEJA nannte sie sogar „die schlechteste Platte des nationalen Rock“. Noch im gleichen Jahr – einem der produktivsten seiner Karriere – brachte er zwei weitere Platten heraus – weniger experimental und mit mehr POP: „Honolulu“ – mit dem Hit „Papo cabeça“ – und die LP „Mondo cane“. Die erste wurde anlässlich einer Show von Eric Clapton in Rio de Janeiro lanciert, die von Lulu Santos eröffnet wurde.

Anfang der 90er Jahre verlor der Rock seinen Platz in den hiesigen Medien, denn die grossen Plattenverlage begannen nunmehr auf andere Pferde zu setzen – wie zum Beispiel die Axé-Musik und den „Pagode“. Lulu kehrte erst vier Jahre später wieder in die Studios zurück, um die LP „Assim caminha a humanidade“ (So marschiert die Welt) aufzunehmen. Diese LP eröffnete seine Partnerschaft mit dem Disk-Jockey Memê – daraus resultierte die CD „Eu e Memê & Memê e Eu“, herausgekommen 1995 – auf ihr sind ein paar interessante Neuaufnahmen, wie „O descobridor dos sete mares“ (Gilson Mendonça und Michel), „Se você pensa“ (Roberto Carlos und Erasmo Carlos), „Sossego“ (Tim Maia) und „Fullgás“ (Marina und Antônio Cícero). Im folgenden Jahr brachte er eine weitere CD mit spürbarem Einfluss der „Dance Music“ auf den Markt: „Anti ciclone tropical“.

1997 erschien die CD „Liga lá“, produziert von Marcelo Sussekind – und Lulu spielte im Film „O que é isso companheiro? “ von Bruno Barreto, eine kleine Rolle als Sergeant Eiras, in einem Dialog mit der Schauspielerin Fernanda Montenegro durchs Telefon. Zwei Jahre später nimmt Lulu Santos seine Partnerschaft mit Liminha wieder auf – die CD „Calendário“ produzierte er selbst, auf der er u.a. auch Bass und Keyboard spielt.

Im Jahr 2000 kommt „Acústico MTV Lulu Santos“ heraus, eine CD mit 27 akustisch behandelten Kompositionen. Neben alten Hits bringt die Platte auch fünf bisher unveröffentlichte Titel – unter Mitwirkung von Gabriel, O Pensador in dem Song „Astronauta“.

Während seiner Karriere produzierte Lulu Santos einen grossen Teil seiner Platten selbst – und auch die einiger anderer Künstler, wie zum Beispiel der „Titãs“ und „Premeditando O Breque“. Er stellte das Studio „Fubá“ zusammen, in dem er Werke anderer Künstler produziert, wie zum Beispiel: Christian Oyens, Boato und Léo Maia – letzterer ist der Sohn des verstorbenen Tim Maia.

Im Jahr 2002 kommt die CD „Programa“ – auf ihr wird der Titel „Todo universo“ ein Erfolg, der von Jarbas Agnelli für einen TV-Clip eingesetzt wird. Zur Neuerscheinung dieser Platte präsentiert sich Lulu Santos im Showroom „Canecão“ von Rio de Janeiro als Anfang einer nationalen Tournee.

2003, an der Seite der Gruppen Natiruts,Tribo de Jah, Cidade Negra, Jota Quest, L.S. Jack, O Rappa, Titãs und Skank, war Lulu Santos eine der Attraktionen des „Pop Festival Telefônica Tim“, präsentiert in der Sociedade Hípica von Rio de Janeiro. Im selben Jahr bringt er die CD „Bugalu“ heraus. Auf dieser Disc präsentiert er u.a. „As escolhas“ (unter Mitwirkung von Pedro Camargo Mariano), „Leite e mel“ und „Língua presa“, zusammen mit Marcos Valle. Die Platte erscheint im Zusammenhang mit einer nationalen Tournée und Show im „Canecão“ von Rio.

Im Juli 2004 wurde Lulu Santos mit dem „II. Prémio Tim“ geehrt – ausserdem erhielt er den Preis für den „Melhor Cantor de Pop-Rock“ (Bester Pop-Rock-Sänger). An dem Event im Teatro Municipal von Rio de Janeiro nahmen verschiedene Künstler teil, welche jeweils einen Part seines Werkes interpretierten – unter ihnen „Adriana Calcanhoto“ (Como uma onda), „Ana Carolina“ (Tudo bem), „Felipe Dylon“ (De repente Califórnia), „Lenine“ (Certas coisas), „Marcos Valle“ (Aviso aos navegantes), „Thaíde, Quelinah und DJ Spaiq“ (Condição).

Noch im gleichen Jahr erscheint die CD „MTV ao vivo“, begleitet von einer DVD, auf denen Lulu einige seiner grössten Erfolgs-Hits interpretiert – darunter „Condição“, „Toda forma de amor“, „Tempos modernos“, „A cura“ und „A casa“.

2005, unter dem Dach des Verlages SONY/BMG, erscheint die CD „Letra e música“, auf der er seine Komposition „Popstar“ neu aufgenommen hat – ein alter Hit der Gruppe „João Penca e Os Miquinhos Amestrados“ aus dem Jahr 1985. Auf der CD wurden ausserdem verschiedene bisher unveröffentlichte Kompositionen integriert, darunter „Vale de lágrimas“, „Gambiarra“, „Din don“ und „021“ – ausserdem erscheint auf ihr eine Neuaufnahme von „Ela falava nisso todo dia“, von Gilberto Gil. Die Show zur Präsentation der Platte fand im September desselben Jahres in der Claro Hall statt und gleich darauf auf anderen Bühnen São Paulos.

2007 bringt er in Eigenproduktion – zusammen mit seinem Keyboarder Hiroshi – und mittels Verbreitung durch SomLivre die CD „Longplay“ auf den Markt. Auf ihr werden verschiedene Neukompositionen präsentiert – darunter „Olhos de jabuticaba“ und „Domingo maldito“ – beide sind Kompositionen von ihm selbst.

Sein aktuelles Album heisst „Pra Sempre“ (2019)

Diskographie Lulu Santos
  • Pra Sempre (2019)
  • Baby Baby! (2017)
  • Toca + Lulu – Ao Vivo (2015)
  • Luiz Maurício (2014)
  • Lulu Canta & Toca Roberto e Erasmo (2013)
  • Lulu Acústico MTV II (2010)
  • Singular EMI (2010)
  • Longplay (2007)
  • Letra e música (2005)
  • MTV ao vivo (2004)
  • Bugalu (2003)
  • Programa (2002)
  • Luluacústico (2000)
  • Calendário (1999)
  • Liga lá (1997)
  • Anti ciclone tropical (1996)
  • Eu e Memê & Memê e eu (1995)
  • Assim caminha a humanidade (1994)
  • Popsambalanço e outras levadas (1990)
  • Honolulu (1990)
  • Mondo cane (1990)
  • Toda forma de amor (1988)
  • Lulu Santos e auxílio luxuoso. amor à arte-ao vivo (1988)
  • Lulu (1986)
  • Normal (1985)
  • Tudo azul (1984)
  • O ritmo do momento (1983)
  • Tempos modernos (1982)
  • Tesouro da juventude (1981)
  • Areias escaldantes (1981)
  • Gosto de batom (1980)
  • Zebra e Masquarede (1976)
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