Elis Regina

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Elis ReginaElis Regina Carvalho da Costa wurde am 17/03/1945 in Porto Alegre, im Bundesstaat Rio Grande do Sul, geboren. Sie absolvierte die Volksschule im “Grupo Escolar Gonçalves Dias” und das Gymnasium im “Instituto de Educação General Flores da Cunha” in ihrer Geburtsstadt. Im Alter von elf Jahren präsentierte sie sich im Radiosender Farroupilha von Porto Alegre – als Sängerin im Programm “Clube do Guri” (Kinder-Club). Im Jahr 1959 bekam sie einen Vertrag als Sängerin vom Sender “Rádio Gaúcha”.

Im darauf folgenden Jahr reiste sie nach Rio de Janeiro – und nach ein paar Auftritten im Fernsehen, brachte sie 1961 die LP “Viva a brotolândia” mit dem Verlag Continental heraus – sie interpretiert darauf Calypsos und Rocks – und geht zurück nach Porto Alegre. 1962 hielt sie sich zweimal in Rio auf zu Aufnahmen zweier Bolero-Platten bei der CBS, und im April 1964 zog sie endgültig um in die Stadt der “Cariocas”, wo sie einen 6-Monats-Vertrag bei der TV-Rio unterzeichnete. Auf Einladung des Percusssionisten Dom Um begann sie im Nachtclub “Bottle´s” aufzutreten – im “Beco das Carrafas” in Copacabana, wo sie dem Produzenten Armando Pittigliani des Labels Philips auffiel, der sie im Oktober unter Vertrag nahm.

Gegen Ende 1964 nahm sie in São Paulo an verschiedenen Bossa Nova Shows im “Teatro Paramount” teil. Im Februar 1965 folgte ein Compact-Disc auf Philips, auf dem “Menino das Laranjas” (der Junge mit den Orangen – von Teo de Barros) und “Sou em Paz” (Ich habe Frieden – von Adilson Godói) zu hören war. Es folgte, ebenfalls von auf Philips, die LP “Samba eu canto assim” (Samba singe ich so). Elis Regina erreichte die nationale Gesangsspitze im April 1965, als sie das “I. FMPB” (Festival da Música Popular Brasileira) des TV-Kanals Excelsior in São Paulo gewann, auf dem sie “Arrastão” (von Edu Lobo und Vinícius de Morais) interpretierte. Gleich danach nahm sie live – zusammen mit Jair Rodrigues (während einer Show, die von Walter Silva im Teater Paramount produziert wurde) – die LP “Dois na Bossa” (Zwei beim Bossa Nova) auf – die ebenfalls von Philips auf den Markt gebracht wurde und sich als Verkaufsschlager entpuppte. (In den Jahren 1966 und 1967 folgten weitere zwei LPs, auf denen stets auch ein Potpourri mit Sambas zu hören war, Höhepunkte ihrer Präsentationen an der Seite von Jair Rodrigues).

Im Mai 1965 – an der Seite von Jair Rodrigues – stellte Elis Regina bei TV-Record in São Paulo das Programm “O Fino da Bossa” (die Feinheiten des Bossa Nova) vor, in dem sie mit vielen erfolgreichen Songs aufwartete, unter ihnen “Canto de Ossanha” (von Vinícius de Morais und Baden Powell), “Louvação” (von Gilberto Gil und Torquato Neto) und “Lunik 9” (von Gilberto Gil). Im Oktober 1966 interpretierte Elis “Ensaio Geral” (Generalprobe – von Gilberto Gil) auf dem “II. FMPB” des TV-Record – sie verblieb auf dem fünften Platz. Ihr Programm “O Fino da Bossa” wurde gegen Ende 1967 eingestellt und im Januar des darauf folgenden Jahres präsentierte sich Elis Regina auf der MIDEM in Cannes, wo sie “Upa, Neguinho” (Hoppla, Negerlein – von Edu Lobo und Gianfrancesco Guarnieri) vortrug, einen ihrer grössten Hits. Nach einem Auftritt im Olympia in Paris, kehrte sie nach Brasilien zurück und wendete sich einem TV-Programm zu, dem “Elis Studio”. Im Juni erreichte sie den ersten Platz auf der “I. Bienale des Samba” – sie interpretierte “Lapinha” (von Baden Powell und Paulo César Pinheiro). Noch im Jahr 1967 heiratete sie Ronaldo Boscoli, mit dem sie einen Sohn hatte, João Marcelo.

Ende 1968 verbrachte sie eine Zeit in Buenos Aires, Argentinien, und Anfang des folgenden Jahres reiste sie nach Europa, wo sie sich in Frankreich, Holland, der Schweiz, in Belgien und Schweden präsentierte – in Schweden entstand eine LP mit dem Gitarre- und Mundharmonika-Virtuosen Toots Thielemans “Elis&Toots Made in Sweden” (herausgegeben von der Philips). Zu jener Zeit gab sie auch Shows in London, wo Philips eine weitere LP “Elis in London” produzierte.

Zurück in Brasilien glänzte sie in der Show “Elis, Miele und Boscoli”, in Rio de Janeiro. Im Mai 1970 startete sie einen längeren Aufenthalt im Show-House Canecão in Rio. Anschliessend hatte sie grossen Erfolg mit ihrem neuen Song “Madalena” (Ivan Lins und Ronaldo Monteiro de Sousa) und im November startete TV-Globo sein Programm “Som Livre Exportação”, kommandiert von Elis Regina und Ivan Lins, das bis Anfang 1971 durchgezogen wurde, dann ersetzt vom einmal monatlichen Programm “Elis Especial”. Im März desselben Jahres reiste sie erneut nach Europa, präsentierte sich in Italien und, zurück in Brasilien, erklomm sie wieder einmal die Spitze der Hit-Paraden mit dem Song “Casa no Campo” (Häuschen auf dem Land – von Tavito e Zé Rodrix).

1972 trennte sie sich von Ronaldo Boscoli. Im gleichen Jahr nahm sie “Águas de Março” (Wasser des März – von Tom Jobim) auf, und 1973 eine neue LP, auf der sie unter anderen auch “Folhas Secas” (Trockene Blätter – von Nelson Cavaquinho und Guilherme de Brito) – “O Caçador de Esmeraldas” (der Smaragd-Jäger – von João Bosco und Aldir Blanc) und “Ladeira da Preguiça” (Treppe der Faulheit – von Gilberto Gil) interpretierte.

Anfang 1974 – an der Seite von Tom Jobim – brachte sie die LP “Elis und Tom” auf den Markt, aufgenommen in Los Angeles – und Ende des gleichen Jahres die LP “Elis”, mit Arrangements von César Camargo Mariano, ihrem zweiten Ehemann. Diese Platte enthielt, unter anderen, die Kompositionen “Mestre-sala dos Mares” und “Dois pra lá, dois pra cá” (beide von João Bosco und Aldir Blanc), sowie “Conversando no Bar und “Ponta de Areia” (beide von Milton Nascimento und Fernando Brant). 1975 präsentierte sich Elis in der Show “Falso Brilhante” (Falscher Brillant) und hatte einen Riesenerfolg sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik – bei dieser Gelegenheit stellte sie auch einen bis dato unbekannten Komponisten vor: Belchior – von dem sie “Como nossos Pais” (Wie unsere Eltern) in ihr Repertoire aufnahm.

Im nächsten Jahr erschien ihre LP “Falso Brilhante” (bei der Polygram), deren Titelmusik ein Riesenerfolg wurde, ebenso die Komposition “Cartomante” (Kartenleserin – von Ivan Lins und Vítor Martins). 1977 eine weitere LP mit dem Titel “Elis” (bei der Polygram) – mit dem Erfolgssong “Romaria” (Pilgerfahrt – von Renato Texeira). Elis präsentierte sich 1978 in der Show “Transversal do Tempo” (Quer zur Zeit), unter der Regie von Maurício Tapajós, die zur LP “Transversal do Tempo” (Polygram) verarbeitet wurde – mit dem Erfolgs-Hit “Morro Velho” (Alte Mauer – von Milton Nascimento und Fernando Brant). 1979 kamen weitere zwei Platten heraus: “Elis Especial” (Polygram) und “Elis, essa mulher” (WEA). Ein unerhörter Erfolg wurde der Song “O bêbado e a equilibrista” (der Besoffene und die Seiltänzerin – von João Bosco und Aldir Blanc). Noch im selben Jahr trat sie auf dem Festival du Jazz in Montreux auf, an der Seite von Hermeto Pascoal – (ein Spektakel, welches später zu einer LP verarbeitet wurde, die 1982 auf den Markt kam). Noch 1980 erschienen die LPs “Saudade do Brasil” (Sehnsucht nach Brasilien – ein Doppelalbum, live aufgenommen von der WEA) und noch einmal “Elis” (diesmal von Odeon).

Im nächsten Jahr 1981 feierte sie einen Riesenerfolg mit der Show “Trem Azul” (Blauer Zug), die Grundlage für eine LP wurde, welche erst nach ihrem Tod veröffentlicht werden sollte (Som Livre). Im Dezember 1981 entschied sie sich, ihren Rechtsanwalt Samuel MacDowell zu ehelichen. Etwas mehr als einen Monat später, im Januar 1982, starb Elis Regina in São Paulo an den Folgen einer Drogenmischung. In diesem Jahr erschienen ihre LPs, die 1979 aufgenommen worden waren: “Elis Regina – Montreux Jazz Festival” (Elektra) und “Luz das estrelas” (Sternenlicht – bei Som Livre).

Im Jahr 1985 publizierte die Journalistin Regina Echeverria das Buch “Furacão Elis” (Der Taifun Elis – beim Verlag Círculo do Livro). 1994 erschien eine dreiteilige CD mit dem Titel “Elis Regina no Fino da Bossa”. 1995 organisierte Pedro Camargo Mariano die posthume Show “Tributo a Elis” (Zum Gedenken an Elis – im “Teatro Tuca” in São Paulo). Im gleichen Jahr wurde die grosse Künstlerin noch einmal geehrt anlässlich des “VIII. Prêmio Sharp de Música” im Teatro Municipal von Rio de Janeiro, als man dem Publikum ihre Söhne Pedro Camargo Mariano und João Marcelo Boscoli vorstellte.

Diskographie Elis Regina
  • ELIS REGINA NO FINO DA BOSSA (1994)
  • SAUDADE DO BRASIL (1980)
  • ELIS (1980)
  • ELIS, ESSA MULHER (1979)
  • ELIS ESPECIAL (1979)
  • TRANSVERSAL DO TEMPO (1978)
  • ELIS (1977)
  • FALSO BRILHANTE (1976)
  • ELIS & TOM (1974)
  • ELIS (1974)
  • ELIS (1973)
  • ELIS (1972)
  • ELIS (1971)
  • EM PLENO VERÃO (1970)
  • ELIS NO TEATRO DA PRAIA COM MIELE & BÔSCOLI (1970)
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