Camisa Verde e Branco

Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2016

Allgemeine Daten der Sambaschule Camisa Verde e Branco

bandeira-camisa-verde-e-brancoGegründet: 04. September 1953
Vereinsfarben: Grün/Weiss
Aus dem Stadtteil: Barra Funda

Präsident: Ribamar de Barros
Karnevalist/In: Anselmo Brito
Sänger: Igor Vianna
LeiterIn der Perkussions-Gruppe (Mestre de bateria): Jeyson Ferro
Begleiter der Fahnenträgerin (Mestre-sala): Alex Marcelino
Fahnenträgerin (Porta-bandeira): Raphaela Caboclo
Königin der Perkussion (Rainha da Bateria): Ariellen Domiciano

Samba-Enredo 2015 (Samba-Thema)
Eu acredito em previsões, e você?
Ich glaube an Voraussagen, und du?

Zahlen Karneval 2012
Mitwirkende: 3.000
Alas (Flügel): 25
Allegorische Wagen: 5

Probelokal: Rua James Holand, 663 – Barra funda – SP
Proben: Sonntags ab 20h
Quadra: Rua James Holand, 663 – Barra funda – SP
Telefon: (11) 3392 – 4982

Karnevalssieger Grupo Especial
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Fotoimpressionen

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Aus der Vereinsgeschichte

Der Anfanf von Camisa-Verde-e-Branco geht zurück ins Jahr 1914, als man die „Grupo Carnavalesco de Barra Fund“ gründete, geführt von Dionísio Barbosa. In diesem Karnevalsverein präsentierten sich die Männer auf den Strassen von Barra Funda (Stadtteil São Paulo) in grünen Hemden und weissen Hosen. Während des so genannten „Estado Novo“ (Politische Wende des Staates) wurden dann die Mitglieder von Barra Funda verwechselt mit Sympathisanten der „Ação Integralista Brasileira“ (Staatsfeinde) der Partei des Politikers Plínio Salgado, und deshalb von der Polizei des Präsidenten Getúlio Vargas verfolgt – also haben sie 1936 ihre Paraden aufgegeben.

Siebzehn Jahre später, im Jahr 1953, gründet Inocêncio Tobias, der Mulatte, eine Bewegung zur Neuorganisation des alten Karnevalsvereins – am 4. September schuf er die „Cordão Mocidade Camisa Verde e Branco“. Gleich im ersten Jahr ihrer Parade als „Cordão“ wird die Gruppe Champion, mit dem Thema „IV Centenário“ (Viertes Jahrhundert) – und das macht sie noch vier weitere Male: 1968, 1969 und 1971 – in diesem letzten Jahr befanden sich die damaligen „Cordões“ bereits in der Dekadenz wegen der zunehmenden Popularität der Samba-Schulen. Ab 1972 folgt die „Camisa“ dem natürlichen Werdegang und entwickelt sich zur Samba-Schule gegen Ende der „Cordões“ – und als Samba-Schule holt sie sich den Titel 1974.

Während der Militärdiktatur versucht die Schule ein Thema über „João Cândido, Held der Chibata-Revolte“ zu produzieren – was von den Generalen jener Epoche abgelehnt wurde. 1980 stirbt Inocêncio Tobias und überlässt die Präsidentschaft der „Camisa Verde“ seinem Sohn Carlos Alberto Tobias, der die Schule mit Unterstützung seiner Frau Magali und seiner Mutter Cacilda Costa (der Dona Sinhá) leitet.

Acht Jahre später stirbt auch Dona Sinhá, die als eine der Damen des paulistanischen Samba gilt, und zwei Jahre später, im Jahr 1990, stirbt auch der Präsident der Schule. Seine Frau, Magali dos Santos, übernimmt die Präsidentschaft – und gleich in ihrem ersten Jahr als Präsidentin führt sie die Schule zum Sieg. Die „Camisa Verde“ war bereits Champion in den Jahren 1974, 1975, 1976, 1977, 1979, 1989 und 1990 – und in der „Grupo Especial“ siegte sie 1991 und 1993.

Jedoch 1996 ist ein Jahr, in dem die Schule vor und nach der Parade grosse Probleme zu überwinden hat – und sie landet auf dem vorletzten Platz unter zehn Schulen und muss wieder absteigen in die Aufsteigergruppe. Nachdem sie dann im Folgejahr mit einem Thema erscheint, das von Coca-Cola gesponsert wird, gewinnt sie und wird wieder in die Spitzengruppe aufgenommen.

2002 präsentiert die „Camisa Verde“ eine grossartige Parade, Thema ist die Zahl Vier und ihre mystischen Verbindungen – sie belegt damit einen ehrenvollen zweiten Platz, verliert zugunsten ihrer Paten-Schule, der „Gaviões da Fiel“ den ersten Platz. Vielleicht war dies die letzte Freude ihrer Fans – denn nach diesem Vize-Sieg gelang der „Camisa Verde“ kein guter Wurf mehr.

Im Jahr 2003 gelingt der „Camisa Verde“ eine Präsentation ihres Themas, das damals von der Diktatur verboten worden war – eine Ehrung des Anführers der revoltierenden Seeleute – und mit einem starken Samba landen sie auf dem sechsten Platz. An dieser Parade nahm auch der Enkel jenes Seemanns teil, der sich auf dem letzten Wagen präsentierte.

2004, während der 450-Jahrfeier von São Paulo, präsentierte die Schule eine Ehrung des Stadtteils Barra Funda, und nahm die Gelegenheit war, etwas von der Geschichte der Stadt São Paulo, ihres Stadtteils und der Schule selbst, einzubinden, die ihr 50-jähriges Bestehen seit ihrer Neuorganisation im Jahr 1953 beging. Der Refrain der „Camisa Verde“ in jenem Jahr besagte: „Komm feiern und anstossen, mein Schatz / fünfzig glorreiche Jahre bin ich alt!/ Komm Trommler und schlag mit der Hand auf’s Leder / denn Barra Funda feiert die Goldene“.

2005, nach einem schwierigen Jahr, und mit einem Samba, der anfangs von den Kritikern als „schwach“ klassifiziert wurde, entwickelt sich die Schule gut in der Parade und wird schliesslich allseits gelobt. Trotzdem landet sie nur auf dem elften Platz.

2006 wieder viele Probleme und ein Karnevalist, der den Club zwanzig Tage vor der Parade verlässt – die „Camisa verde“ erreicht lediglich den 13. Platz und fällt in die Aufsteigergruppe zurück. Während eines Jahres protestieren ihre Mitglieder gegen eine Note 8,5, die ihrer Rhythmusgruppe von einem Mitglied der Jury verpasst wurde, der angab, „die Surdos (tiefe Trommeln) nicht gehört“ zu haben. Man muss hinzufügen, das die Rhythmiker der „Camisa Verde“ bekannt sind als „die Furien der Barra Funda“ – das heisst, als eine der besten Rhythmusgruppen São Paulos gelten – und ohne diese 8,5 hätte sich die Schule in der Spitzengruppe wenigstens halten können.

Im Jahr 2007 wurde die „Camisa Verde“ Vize-Champion der Aufsteiger und befand sich damit wieder unter der Elite des Paulistanischen Karnevals.

2008 brachte die Schule das Thema „Von der Vorgeschichte zum DNA: Die Geschichte des Haares werde ich erzählen“ – aber die Parade war dann doch schlechter als erwartet, und sie fielen wieder in die Aufsteiger zurück.

2009 paradierten sie mit dem Thema „Krieger! Die Camisa Verde feiert und verkündet den Weltfrieden“ – damit kommt sie auf den vierten Platz bei den Aufsteigern und muss ein weiteres Jahr in dieser Gruppe verbleiben.

2010 war ihr Thema „Tô no jogo . . . Me respeite“!!! mit einem neuen Interpreten, dem erfahrenen Agnaldo Amaral, der von der „Barroca Zona Sul“ übergelaufen war, sowie dem neuen Karnevalisten Armando Barbosa. Sie erreichten einen vierten Platz, aber es war eine Parade vom Niveau der Spitzengruppe – und ohne Zweifel werden sie nächstes Jahr erneut um einen Platz in der „Grupo Especial“ kämpfen.

Im Jahr 2011 präsentiere die „Camisa Verde“ etwas aus der Geschichte der Avenida Paulista, mit dem Thema „Paulista viva, veste a Camisa. A mais paulista das avenidas“ – und sie wurden unterstützt von dem zurückgekehrten Interpreten Celsinho, der 2010 für die „Mancha Verde“ agierte. Sie wurden Vize-Champion und werden zusammen mit dem Champion „Dragões da Real“ in die Spitzengruppe zurückkehren.

Seit vier Jahren in der Aufsteigergruppe waren die Grün-weissen Hemden 2012 wieder in die Spitzengruppe zurückgekehrt. “Camisa Verde e Branco“ paradierte mit dem Ziel, das Publikum von Anhembi mit einer Zelebrierung der Liebe zu gewinnen. Unter dem Thema “É o Amor . . „ (Es ist die Liebe . . ) präsentierte die Schule nicht nur die romantische Liebe, sondern alle bekannten Arten von Liebe – sei es die romantische Liebe, die Nächstenliebe, die Mutterliebe, die Liebe der Familie, zu einem Fussball-Team oder zu einer Samba-Schule. Die Rückkehr der Camisa Verde e Branco zur “Grupo Especial“ dauerte ein Jahr, denn als letztplatzierter 2012 geht es wieder in die Aufsteigergruppe.

2014 ging die Schule mit diesem Thema an den Start:
O quilombo Camisa Verde e Branco está em festa! “Vamos celebrar 100 anos de histórias, lutas e glórias
Der Quilombo Camisa Verde e Branco ist in Festtagsstimmung! “Lasst uns die 100 Jahre der Geschichte, Kämpfe und Siege feiern“!

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