Heimliche Hauptstadt

Zuletzt bearbeitet: 19. Dezember 2012

„Bom Dia!“ – die freundliche Stimme der Stewardess bringt die Passagiere in die Wirklichkeit zurück. Kaffeeduft und Geschirrklappern dringen ins noch schläfrige Bewusstsein, auf dem Fernsehschirm schnäbeln bunte Papageien um ein Spruchband mit der viersprachigen Aufschrift „Guten Morgen – Good Morning – Buenos Dias – Bom Dia “ – und wie auf ein geheimes Kommando recken sich plötzlich alle Hälse der eben noch dösenden Mitreisenden, Nasen werden an den Fensterscheiben platt gedrückt: da vorne im Dunst, das muss er  sein – das ist doch der Zuckerhut! Und links davon, der lange helle Sandstreifen – das muss die Copacabana sein! Ein befreites Aufatmen geht durch den langsam sinkenden Airbus – wir sind in Rio!

Rio de Janeiro ist wunderbar gelegen – zwischen grünen Hügeln und spitzköpfigen Bergen, unter denen der „Pão de Açucar“ (Zuckerhut) als eines seiner Wahrzeichen weltbekannt ist. Zur einen Seite wird die Stadt vom Meer eingerahmt, zur andern vom „Tijuca-Regenwald“, dem einzigen Stadturwald der Welt, mit Originalbeständen des Atlantischen Urwaldgürtels, aus dem der „Corcovado-Berg“, als weiteres Wahrzeichen der Stadt, herausragt.

Rio hat eines der gesündesten Klimata der Tropen: Juni, Juli und August sind hier die kühlsten Monate – mit Temperaturen zwischen 18 bis 28 Grad Celsius. Dezember bis März kann es dagegen höllisch heiss werden – mit Temperaturen zwischen 32 und 44 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, aber eine Brise weht fast immer vom Meer her und kühlt die heisse Luft angenehm ab.

Dies ist die Metropole der exotisch-touristischen Superlative, die den Rest Brasiliens in den Schatten stellt, die wie kaum eine andere auf der Welt Hoffnungen und Wünsche weckt und die Phantasie beflügelt: Der Romantiker kommt hier seinen Träumen am nächsten, der Bohemien kann sich hier so richtig ausleben, der Snob fühlt sich endlich verstanden, der Gourmet findet alle Gaumenfreuden dieser Welt in einer einzigen Stadt vereint, der Skeptiker sieht alle seine Vorurteile bestätigt und den Abenteurer werden die Entdeckungen in dieser Stadt sicherlich mehr faszinieren als das Sauerland.

Für die „Cariocas“, die 6 Millionen Bürger von Rio, ist sie einfach ihre „Cidade Maravilhosa“ – ihre wunderbare Stadt – besungen in vielen Liedern. Und erst die Cariocas machen diese Stadt zu dem, was sie wirklich ist: das schönste Chaos der Welt!

AM BESTEN GEHEN SIE ERST EINMAL ZUM STRAND!

Denn schliesslich wollen Sie sicher auch den einen oder anderen Strand in Rio kennenlernen? Auch für unsere „Cariocas“ sind Rios Badestrände der tägliche Mittelpunkt gesellschaftlichen Lebens, und Sie können diese etwas skurrilen aber sehr kontaktfreudigen Zeitgenossen dort am besten beobachten – deren Stolz auf ihre „Cidade Maravilhosa“ Ihnen bestimmt im Verlauf Ihres Aufenthalts einleuchten wird.

In den Morgenstunden ist die tropische Sonne am gesündesten. Und wenn Ihr Hotel  am Strand liegt, genieren Sie sich nicht, direkt im Badedress loszugehen – „carioca-like“: Badehose oder Bikini, ein paar Bade-Latschen (wenn Sie keine dabei haben, dann verkauft Ihnen der Strassenhändler vor dem Hotel bestimmt  welche) und im Hosen- bzw. Bikinibund einen mittelgrossen Geldschein – in dieser Strandgala sind Sie up to date, wie ein Carioca. Wenn Sie noch ein Handtuch oder eine Strohmatte mitnehmen wollen, bitte sehr! Aber bitte keine teure Sonnenbrille, keine goldene Armbanduhr, keine Geldbörse, keinen Walkman, keinen Fotoapparat, keinen Schmuck etc. etc. – und mit dem mittelgrossen Geldschein sind natürlich keine Dollars gemeint, sondern hiesige Währung – genug, um eine Erfrischung zwischendurch kaufen zu können.

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