Vila Velha Park

Zuletzt bearbeitet: 19. Dezember 2012

Nordwestlich der Hauptstadt, in nur knapp einhundert Kilometern Entfernung, zu erreichen über eine gut ausgebaute Schnellstrasse in Richtung Ponta Grossa, befindet sich ein Naturpark, dessen Attraktionen geologischer Art sind – riesenhafte rote Sandsteinfelsen, von Wind und Wetter und dem Zahn der Zeit zu grotesken Steinmonumenten verformt, die im ersten Moment an die Ruinen einer antiken Stadt erinnern – und so hat man sie genannt: Vila Velha (alte Stadt).

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Das Gelände hat einen Umfang von 3.122 Hektar und wurde am 12. Oktober 1953 zum staatlichen Naturpark erklärt. 1966 hat man ein Übriges getan und den Komplex unter Denkmalschutz gestellt. Der Park wird zum grössten Teil von der Vegetation der Campos Gerais bedeckt – die hoch aufragenden roten Sandsteingebilde (Arenite) erinnern an Bilder aus dem nordamerikanischen Monument Valley in Yuta, ein Background, der mit Vorliebe in den alten US-Indianerfilmen Verwendung fand. Der Park beherbergt eine interessante Fauna, darunter: Mähnenwölfe, Ozelots, Nasenbären, Wildkatzen, Wildhunde, Marder, Wildschweine, Hirsche, Gürteltiere, Ameisenbären, Spechte, Wildtauben, Fasanen und viele Arten von Singvögeln.

Der Park, derzeit unter der Administration der staatlichen Touristik-Behörde Paraná-Turismo, wird in drei verschiedene Areale unterteilt:

nach obenArenitos

In diesem Areal befinden sich die von den Elementen geformten Arenit-Skulpturen: vor zirka 340 Millionen Jahren lag die gesamte Region unter einer Eisdecke begraben. Als die klimatischen Bedingungen sich änderten und das Eis schmolz, wurden die enormen Sandablagerungen des Gebiets dem Regen und dem Wind ausgesetzt – im Verlauf vieler weiterer Jahrmillionen formte die Natur mit diesen Werkzeugen gigantische Figuren aus dem zusammengepressten Sandstein. Den ersten Menschen, die sie sahen, erschienen sie wie die Reste ehemaliger Gebäude – andere liessen ihrer Phantasie grosszügigeren Lauf und sahen in den vom Wetter bearbeiteten Felsgebilden eine ganze Menagerie vom lieben Gott gestalteter Tier- und auch Menschen-Figuren, wie zum Beispiel das Kamel, den Indianer, die Braut, die Flasche, den Stiefel, den Schiffsrumpf, die Sphinx und vor allem: den berühmten Kelch, das Symbol des Parks, zu dem ein lokaler Führer auch gleich eine Legende mitliefert.

nach obenFurnas

In derselben Gegend befinden sich insgesamt 15 tiefe Kraterlöcher, die Furnas genannt werden – der Volksmund, der sich hier, wie fast überall, in etwas drastischerer Art auszudrücken pflegt, nennt sie „Kochtöpfe der Hölle“: 4 davon befinden sich innerhalb des Parks. Sie entstanden durch von unterirdischen Wasseradern ausgelöste Erdrutsche. Diese Krater haben einen Durchmesser von 80 m und sind über 100 m tief – in einem von ihnen führt ein Lift den Besucher 54 m tief bis an die Oberfläche des Kratersees heran. Die anderen Krater liegen auf privaten Grundstücken, aber einige von ihnen können besucht werden: wie zum Beispiel der Buraco do Padre und der Lagoa Dourada-Krater.

nach obenLagoa Dourada

Die so genannte „Goldene Lagune“, mit 320 m Durchmesser und einer maximalen Tiefe von 3 m, ist vom gleichen Charakter wie die Furnas und ihre Wasseroberfläche befindet sich auch auf demselben Niveau wie die der Krater, aber das Terrain der Lagune liegt 54 Meter tiefer als das der Krater, mit denen sie durch eine subterrane Wasserfläche auch verbunden ist. Die Lagune bildet ein besonders schönes Schauspiel gegen Sonnenuntergang, wenn die letzten Strahlen ihre Wasserfläche wie flüssiges Gold erscheinen lassen – um sie herum gibt es ausserdem eine üppige Vegetation zu bewundern.

Den Park erreicht man über die gut ausgebaute Rodovia do Café (BR-376), er befindet sich 97 km von Curitiba in nordwestlicher Richtung, 10 km vor der Stadt Ponta Grossa, und ist täglich zwischen 8:00 und 18:00 geöffnet.

nach obenPonta Grossa

Liegt auf einer Höhe von 969 Metern – 113 km von der Hauptstadt entfernt. Der Distrikt ist ein bedeutender Produzent von Soja und anderem Saatgut und liegt auf einem wichtigen Kreuzungspunkt von LKW-Transporten aus allen Himmelsrichtungen. Die bedeutendste touristische Attraktion ist der Parque Estadual de Vila Velha, aber es gibt ein paar weitere Sehenswürdigkeiten, die man, wenn schon in dieser Gegend, nicht auslassen sollte:

nach obenBuraco do Padre

Das „Loch des Paters“ ist verbunden mit der Geschichte der Jesuiten in dieser Gegend. In ihrer missionarischen Tätigkeit arbeiteten sie auch mit bereits bekehrten Indianern des Hochlandes der Campos Gerais zusammen, und diese eingeborenen Mitarbeiter aus dem Stamm der Umbu hatten reichlich Gelegenheit, die Gepflogenheiten der Missionare zu beobachten – zum Beispiel, dass sie sich auf die Höhe des Plateaus zurückzogen, um sich dort zu konzentrieren, zu meditieren oder einfach nur auszuruhen. Ihr Lieblingsplatz befindet sich im Distrikt von Itaiacoca, 26 km vom Zentrum in Ponta Grossa. Das „Loch“ ist eine Art natürliches subterranes Amphitheater von zirka einem Kilometer Durchmesser, das in seinem Innern einen 30 m hohen Wasserfall verbirgt, der von dem Fluss Rio Quebra Perna gebildet wird – mit einem schönen Natur-Pool davor. Der gesamte riesige Kessel ist ebenfalls eine Furna – wie die im Park von Vila Velha, nur etwa 10-mal so breit! Zugang über einen einfach zu begehenden Fussweg von zirka 20 Minuten.

nach obenSalto do Rio São Jorge

Der Fluss São Jorge ist ein sauberes und von einer reizvollen Landschaft umgebenes Gewässer, das sich zwischen Felswänden seinen Weg ins Tal sucht und zahlreiche Wasserfälle bildet – jeder ein herrliches Spektakel für sich. In dem Gebiet gibt es verschiedene Natur-Pools zum Baden, und man entdeckt Felszeichnungen, die zirka 7.000 Jahre alt sind und von prähistorischen Bewohnern des Gebiets zeugen. Die Region liegt 15 km vom Stadtzentrum in Richtung Alagados – anschliessend noch 15 Minuten zu Fuss. Es gibt vor Ort ein Restaurant, Toiletten, Campingplatz und Parkmöglichkeiten.

nach obenMosteiro da Ressurreição

Hierbei handelt es sich um das Kloster einer Gemeinschaft von Benediktiner-Mönchen, die sich an der Peripherie von Ponta Grossa niedergelassen haben – das Kloster wurde 1981 gegründet. Die Bruderschaft widmet sich sowohl religiösen Gästen als auch Laien, die Beistand im Gebet suchen oder im spirituellen Rat.

Die Mönche betätigen sich auch in den verschiedenen Werkstätten des Klosters, produzieren Keramiken, künstlerisch verzierte Kerzen, Gemälde auf verschiedenen Materialien, und sehr beliebte hausgemachte Liköre, die sie nach streng geheim gehaltenen Rezepten produzieren. 1994 wurde das Kloster weit über Paraná hinaus bekannt, durch besondere TV- und Radio-Programme, die dem Gregorianischen Gesang gewidmet waren. Die Benediktiner von Ponta Grossa sind die Nummer Eins in Brasilien! Die sieben CDs ihres Chors haben insgesamt eine Auflage von 300.000 Stück erreicht!!

Alle Gebete der Mönche, mehrmals täglich, werden von Gregorianischem Gesang begleitet und sind für Besucher zugänglich. Das Kloster befindet sich an der Avenida Souza Naves, am Kilometer 9.

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