Die Küste im Südosten

Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2012

Weitab von grossen urbanen Zentren, sind diese Strände ideal für denjenigen, der Ruhe und Entspannung innerhalb einer phantastischen Naturkulisse sucht. Insgesamt hat man auf dem „Rota do Sol Nascente“ genannten Küstenabschnitt – von Fortaleza aus gegen Südosten – 190 km Strände vor sich, mit vielen Wanderdünen, steilen Klippen, Kokospalmen-Hainen und Fischern, die vorzugsweise Langusten fangen. Die 26 Städtchen und kleineren Orte auf dieser Strecke bieten charmante Pousadas zur Übernachtung und einige der reizvollsten Strände des Bundesstaates Ceará, wie zum Beispiel „Caponga“, „Morro Branco“ oder „Canoa Quebrada“. Versuchen Sie mal die verschiedenen Zubereitungsarten einer Languste und nutzen Sie die Zeit für unvergleichliche Spaziergänge zwischen Dünen und Süsswasser-Quellen.

Wenn man über die schon beschriebenen Strände im Stadtbereich von Fortaleza hinaus will, dann sollte man sich auch auf etwas bescheidenere Unterkünfte einstellen können und mit der einheimischen Küche nicht gerade auf Kriegsfuss stehen. Besonders in Ceará werden Sie für Ihre persönliche Bescheidenheit mit unvergleichlichen Eindrücken reich belohnt.

CASCAVEL

Ist ein von der Natur gesegneter Distrikt. Der kleine Ort gleichen Namens liegt 70 km von Fortaleza entfernt, an der Landstrasse CE-040, und wird von Besuchern meistens nur als Durchgangsstation benutzt, um an einen der beliebtesten Strände des südlichen Ceará weiterzufahren, den wir Ihnen ein bisschen Näher beschreiben wollen und wenn es Ihnen dort gefällt, dann vergessen Sie nicht, am Samstag die 12 Kilometer nach „Cascavel“ zurückzufahren, um die „Feira de São Bento“ (freier Markt) dort kennen zu lernen.

Praia de Caponga
12 km von Cascavel entfernt und heute mit einer durchgehend asphaltierten Zufahrtsstrasse, der CE-253. Der Strand liegt in einer kleinen Bucht, in die auch der „Rio Caponga Fundo“ mündet, der, weiter flussauf, einen Abfluss der „Lagoa Velha Ana“ aufnimmt, die, von Kokospalmen umstanden, sich hinter einem hohen Dünenwall verbirgt. Das gesamte Gebiet ist von „Jangadeiros“ besiedelt, jenen mutigen Hochseefischern, die mit ihren gebrechlichen Segelflössen bis zu 120 km weit aufs Meer hinausfahren, um dann mit Haien, Rochen und anderen grossen Fischen heimzukehren (siehe auch Beschreibung der „Jangada“). Der Strand von „Caponga“ vereint zwischen 80 und 120 solcher „Jangadas“, in einer langen Reihe, am oberen Rand des ansteigenden Strandes, wenn die Nacht hereinbricht. Die Segel eingerollt und sicher aufgebockt vor den anrollenden Wellen.

Caponga
Ist Start- und Landeplatz für diese kühnen Männer: stehen Sie einmal vor Sonnenaufgang auf und beobachten Sie ihre Vorbereitungen zur täglichen Ausfahrt! Sie bekommen einfach herrliche Motive für Ihre Kamera, wenn die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne eine Reihe von vierzig bis sechzig Jangadas beleuchten, die sich neben- und hintereinander durch die anrollenden Brandungswellen kämpfen. Ein paar kommen immer noch hinterher, so dass Sie von diesen sogar noch ein paar Nahaufnahmen schiessen können. (Wegen des ersten spärlichen Lichts 400 ASA laden!)

Wenn Sie ein wirklich passionierter Fotograf sind, dann wird es Ihnen auch gelingen, mal auf einer Jangada mitgenommen zu werden. Verabreden Sie sich mit einem der „Mestres“ (Jangada-Führer) und dann stehen Sie den Männern nicht im Weg, seilen Sie sich am Mast an, um beide Hände zum Fotografieren frei zu haben (Kamera mit einem Plastikbeutel schützen) und bereiten Sie sich auf eines der tollsten Erlebnisse ihres Urlaubs vor! Noch ein Tipp: Wenn Sie kein eingefleischter Seebär sind, empfiehlt sich die Einnahme einer Pille gegen Seekrankheit (Daraprin o. a.), sonst können Sie die ganze schöne „Fotografiererei“ glatt vergessen.

Übrigens ist „Caponga“, jedes Jahr im Juni, Austragungsort einer Jangada-Regatta, die die besten unter den kühnen Fischern hier zusammentreffen lässt (siehe auch Beschreibung „Jangada“).

Nun müssen Sie aber nicht glauben, dass soviel Jangada-Betrieb Ihre Strandruhe beeinträchtigen könnte. Die Fischer benutzen nur einen kleinen Abschnitt des kilometerlangen Strandes, und hier gibt es Platz für jeden! Aber sie bei ihrer täglichen Arbeit beobachten zu können, ist sicher eine Bereicherung des manchmal etwas eintönigen Urlaubs am Strand.

Und darüber hinaus können Sie nach beiden Richtungen interessante Strandwanderungen machen: gegen Südosten kommen Sie nach „Aguas Belas“, einer Fischersiedlung unter Kokospalmen und mit einem Dünenhintergrund. Hier mündet der kleine „Riacho Fundo“ ins Meer. Wandern Sie dagegen gegen Nordwesten, so erreichen Sie „Balbino“, ein paar Fischerhütten hinter einer traumhaft schönen Lagune, ganz versteckt in einem Kokospalmen-Wäldchen.

nach obenBEBERIBE

Nur wenige Kilometer hinter „Cascavel“, besitzt eine der attraktivsten Naturschönheiten von Ceará, die „Uruaú-Lagune“.
Sie steht unter Naturschutz, darf aber für bestimmte Wassersportarten, wie Windsurf und Kanufahrer benutzt werden. Unter den Stränden zeichnen sich aus: „Canto Verde“, ein völlig unberührter Strand, von ökologischem Interesse und der Strand von „Morro Branco“.

Praia de Morro Branco
Ist einer der Strände, die man, 80 km von Fortaleza, nicht auslassen sollte. Umgeben von einem rotschimmernden Steilufer, von dem man Hunderte von Jangadas am frühen Morgen aufs Meer hinaussegeln sehen kann, oder ab 15.00 Uhr nachmittags wieder hereinkommen. Dieser Strand ist umgeben von Dünen, die sich aus verschiedenfarbigen Sandqualitäten zusammensetzen. Die „Sandflaschen-Künstler“ der Siedlung benutzen diesen farbigen Sand um Landschaften in Flaschen zu gestalten. Viele Langusten werden hier gefangen und gehören zu den Delikatessen, die man probieren sollte.

Die weissen Sanddünen hinter der Fischersiedlung verbergen eine wunderschöne Süsswasserlagune mit Namen „Lagoa Trauá“, umgeben von dichter grüner Vegetation.

Praia das Fontes
(Strand der Quellen) – der unmittelbare Nachbarstrand – ist mit Steinen und Felsen übersät, aber umgeben von ähnlichen hohen Steilufern mit farbigem Sand, wie „Morro Branco“, von denen verschiedene Quellen in Form kleiner Kaskaden herabrieseln, daher der Name des Ortes. Eine kleine Fischersiedlung gibt es hier und eine Süsswasserlagune zum Baden. An einem Strandabschnitt befindet sich eine kleine Grotte, die nur während der Ebbe sichtbar wird: Eine Wasserkaskade entspringt in ihr, der die Einheimischen den Namen „Mãe d’Agua“, Mutter des Wassers, gegeben haben. Ihrer Meinung nach fallen alle Probleme von einem ab, wenn man sich mit dem Wässerlein begiesst.
Hier befindet sich auch das beste Hotel der südlichen Strände – mit gleichem Namen.

Praia de Marambaia
Langer, gerader Strandabschnitt mit hellem Sand, zwischen einem Meer mit starker Brandung und einem hohen Dünenwall mit verschieden farbigem Sand. Hier gibt es eine Fischersiedlung und hinter dem Dünenwall die „Lagoa do Uruaú“ und einige Wochenendhäuser rundherum. Die Anfahrt ist schwierig für normale Autos ohne 4-Rad-Antrieb.

Praia Piquiri
Ein fast unbewohntes Gebiet. Grosse Sanddünen und rote Sandsteinklippen. Wunderschön für den Abenteurer.

Prainha do Canto Verde
Ganz versteckt zwischen weisssandigen Dünen und einigen Kokospalmen-Hainen. Eine kleine Fischersiedlung, mit Frauen, die Klöppelspitze anfertigen.

Praia da Gamboa
Geradlinig verlaufender Strand zwischen dem Meer und der Mündung des „Rio Piranji“. Hier gibt es eine Saline. Anfahrt per Boot – von dem Ort Parajuru aus oder von „Pontal de Maceió“. Interessante Landschaft.

nach obenFORTIM

In rund 130 km Entfernung von Fortaleza, wenige Kilometer vom Meer, am rechten Ufer des „Rio Jaguaribe“, kurz vor seiner Mündung. Durch den kleinen Ort führt die Anfahrt zu einer Reihe von interessanten Stränden – zum Beispiel zu den folgenden drei:

Praia Pontal de Maceió
Dieser Strand liegt am linken Mündungsufer des „Rio Jaguaribe“, in Form einer Landzunge, die eine Meeresbucht einrahmt, welche den lokalen Fischern als Ankerplatz für ihre Jangadas dient. An der Spitze der Landzunge eine riesige Düne, zwischen Fluss und Meer, die den Leuchtturm „Farol do Pontal“ trägt. Ein wunderbarer Aussichtspunkt, von dem man über die Flussmündung zum Zusammentreffen des Süss- und Salzwassers, bis weit hinüber zu den die schöne Landschaft begrenzenden Dünen blicken kann und zu den weissen Klippen, die das Flussufer säumen. Hier gibt es vorgelagerte Korallenbänke. Gut zum Angeln im Meer.

Praia Canto da Barra
Direkt am Fuss der Dünen verläuft dieser Flussstrand am rechten Ufer des „Rio Jaguaribe“. Ganz in der Nähe die Flussinseln „Ilha Grande“ und „Ilha Caldeira“. Die Flussarme sind per Boot befahrbar, an den Ufern dichter Mangrove-Dschungel begrenzt von Sanddünen.

Praia do Fortim
Liegt auf einem Plateau von weissen Kalkstein-Klippen, in der Flussmündung des „Jaguaribe“ die Anlegestelle für die lokalen Jangadas. Schöner Badestrand auch in der Flussmündung. Dichte Vegetation an den Flussufern, mit Cashew und Kokospalmen-Pflanzungen.

nach obenARACATI

War während der Kolonialzeit die wichtigste Stadt von Ceará. Ein sehr gut erhaltener architektonischer Komplex aus der Mitte des 19. Jahrhunderts besteht aus der Kathedrale „Nossa Senhora do Rosário“, dem Museum „Jaguaribano“, Villen und Geschäftshäusern der alten „Rua do Comércio“ (heute „Rua Grande“). Die Küste ist hier am Allerschönsten: mit Kalksteinfelsen, verschiedenfarbigem Sand und riesigen Sanddünen. Der Karneval in Aracati ist im ganzen Land berühmt und sicher einer der besten von Ceará.

Praia de Canoa Quebrada
Der besondere Ruf dieses Strandes, im Einzugsbereich von „Aracati“, der zwischen 1970 und 1980 zu einer Art „Mekka“ der Rucksacktouristen wurde, läuft immer noch um die Welt. Und seine besonderen natürlichen Gegebenheiten rechtfertigen diesen Ruf durchaus: In erster Linie fallen dem Besucher die haushohen Sanddünen auf, hinter denen sich eine traditionelle Fischersiedlung versteckt. Heute kann man durch eine Strasse die Dünenlandschaft durchqueren. Früher erkletterten die Einwohner die Sandberge zu Fuss, um in ihr Dorf zu kommen, das mehr als 30 Meter über dem Meer liegt.

Wenn Sie einmal in Fortaleza Station machen sollten, dann besuchen Sie „Canoa Quebrada“ unbedingt (160 km von Fortaleza, über die CE-040 und BR-304). Besser und vollständiger kann ein einziger Ort die landschaftliche Schönheit der Küste von Ceará kaum darstellen! Hier kann man auch zwischen den Dünen auf Pferden reiten, ohne Sattel, den schönsten Sonnenuntergang der Welt von einer Düne herab geniessen und abends beim Gaslaternenlicht den lokaltypischen „Forró“ tanzen lernen.

Wenn man allerdings mit dem „eigenen Buggy“ hier ist, dann gibt es noch ein paar Attraktionen mehr: denn die wüstenartigen Dünenformen sind eine interessante Hindernisstrecke für Buggy-Fans und hier können Sie nach Herzenslust den Rennfahrer in sich austoben.

Das türkisblaue Meer, ein undefinierbarer Horizont, in dem sich die Wasserfläche verliert, das weisse Dreieckssegel einer Jangada im unendlichen Blau, ein Stück Brasilien, das Sie nie mehr vergessen werden.

Praia de Quixaba
Ist ein versteckt liegender Strand mit einer eingeborenen Fischersiedlung, umgeben von hohen Uferböschungen mit verschieden farbigen Sandschichten. Der Strandstreifen selbst ist hell und feinsandig, mit Dünen und Kokospalmen. Das Wasser ist relativ ruhig, mit vorgelagerten Korallenriffen. Sehr gut auch zum Meeresangeln. Anfahrt über die Strasse Aracati – Majorlândia (6 km).

Praia Lagoa do Mato
Vollkommen wild und ursprünglich! Weiter ab eine Fischerkommune. Kristallklares Wasser ohne Wellen zwischen Steilufern, Dünen und Kokospalmen. Schöne Korallenbank zum Tauchen. Hierher kommt man nur vom „Quixaba-Strand“ aus, und zwar zu Fuss, und nur bei Ebbe!! Ein Strand für Abenteurer.

Praia da Ponta Grossa
Ist eine andere Empfehlung in diesem Gebiet. Hier gibt es eine kleine eingeborene Kommune, deren Mehrheit von holländischen Besatzern aus der Kolonialzeit und Emigranten abstammt. Der Strand ist besonders reizvoll durch seine unterschiedlichen Landschaften: Steilufer mit exotischen Formen und Farben, die vom Rot bis zum Orange reichen und der Landschaft etwas Mystisches geben. Der feine Sandstrand ist mit Felsen durchsetzt. Das Meer ist weniger zum Baden als vielmehr für den Tauchsport geeignet – voller Korallenriffe und Felsengebilde unter der Wasseroberfläche. Bei Ebbe wird eine Süsswasserquelle am Strand sichtbar, die von den Bewohnern „Olheiro“ (Auge) genannt wird.

Praia Redondas
Dieser Strand ist ebenfalls eine besondere Empfehlung wert: er liegt hinter der Landzunge der „Ponta Grossa“, auf der ein grosser Felsbrocken die anrollenden Wellen bricht. Strand mit hellem Sand, Steiluferabbrüche in rotem Farbton und ein Meer mit starken Wellen.

Praia Barreiras
Noch eine dritte besondere Empfehlung: schöne Bucht mit Korallenriffs an den Ausläufern. Anfahrt über eine Erdpiste (2 km), die von der Strasse nach Mutamba abzweigt.

nach obenICAPUÍ

Liegt fast an der Grenze zum Nachbarstaat Rio Grande do Norte und auch fast am Ende der „Route der aufgehenden Sonne“. Ausser erlebenswerten Stränden, bietet die lokale Küche der kleinen Stadt Delikatessen aus dem Meer, wie Fisch und Krustentiere, einfach und wohlschmeckend zubereitet. An der Küste selbst viele Fischersiedlungen, die jährlich, im April, ihr grosses „Fischereifest“ veranstalten.

Praia de Tremembé
Ein reizvoller Strand im Bereich von „Icapuí“: mit einem Ankerplatz für Jangadas, einem dichten Kokospalmen-Wäldchen und im Hintergrund die Gipfel der „Serra dos Cajuais“. Eine sehenswerte Kulisse.

Praia de Manibu (do Arrombado)
Letzter Strand vor der Grenze zu Rio Grande do Norte. Sehr breit und etwa 2 km lang, heller feiner Sandstrand, der hie und da von kleinen Wasserläufen unterbrochen wird.

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