Ökotourismus, Abenteuer

Zuletzt bearbeitet: 1. Januar 2013

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Biodiversität der amazonensischen Natur vereint sich mit den Besonderheiten Roraimas und hat hier eine Landschaft geschaffen, die besonders viele Möglichkeiten für Natur-Abenteurer bietet: die Sportfischerei, das „Rafting“, zusammen mit einem interessanten Trekking, Abenteuer zu Pferd, per Kajak und zu Fuss.  Eine Natur wie aus einem Abenteuer-Roman. Ein paar von Roraimas Naturschönheiten finden Sie nachfolgend aufgeführt:

„CORREDEIRAS DO BEM QUERER“ (Stromschnellen)
Sie liegen im Süden des Bundesstaates, am Fluss Rio Branco, 125 km von der Hauptstadt Boa Vista – mit Anfahrt über die BR-174, im Distrikt von Caracaraí.

Am felsigen Ufer kann man hier vorgeschichtliche Inschriften und Zeichnungen entdecken, sowie verschiedene Anzeichen der Besiedlung durch primitive Menschen aus jener Zeit.
Der Ort hat eine gute Infrastruktur für Besucher mit Unterkunft und Verpflegung. Ideal für ökologische Wanderungen, Sportfischerei und für Ausflüge per Boot auf dem grössten Fluss Roraimas.

„CORREDEIRAS DO RIO URARICOERA“ (Wasserfälle)
Sie liegen im Distrikt von Amajarí, beim Kilometer 80 der BR-174 in Richtung auf Boa Vista – Pacaraima. Besonders schöne Naturlandschaft, die mit Flussstränden und Urwald eindrucksvoll kontrastiert. Bestens geeignet für den Ökotourismus. Mit guter Infrastruktur von Bars und Pousadas zum Übernachten.

Kurz vor dem Zusammenfluss des Rio Uraricoera mit dem Rio Tacutú – die zusammen den Rio Branco bilden – befindet sich der Purumane-Wasserfall, mit 32 Metern nicht sehr hoch, aber gewaltig breit und wunderschön anzusehen. Der Uraricoera ist der grösste Nebenfluss des Rio Branco, allerdings voller gefährlicher Stromschnellen und Felsformationen, die sich aber für radikale Sportarten, wie Rafting und Kajak durchaus eignen und besonders beliebt bei den Sportfischern.

„SERRA DO TEPEQUÉM“ (Bergregion)
Von der Hauptstadt Boa Vista 250 km weit entfernt, Anfahrt über die BR-174 bis zum Kilometer 100, links ab, über die RR-014 nach Vila Brasil, im Distrikt Amajarí.

Der „Tepequém“ ist ein alter Vulkan, der seine Tätigkeit eingestellt hat – 1.110 m hoch. In Richtung von West nach Nord verläuft ein riesiges Tal, welches von zwei Flüssen durchkreuzt wird: dem Rio Sobral und dem Rio Paiva. Hier herrscht ein tropisches Klima, mit einem Temperatur-Minimum von 15o C. Man kann hier kampieren und die schöne Landschaft bewundern. Die Gegend gilt als extrem reich an Mineralien:
Gold, Diamanten und andere. Der einzige Vulkan Roraimas, an den man per Automobil herankommt – die anderen erreicht man nur zu Fuss oder zu Pferd. Die Indianer nennen den Vulkan „Tupã-Queem“ – Gott des Feuers.

Die Bergkette erstreckt sich, als Serra Parima, weit nach Südwesten ins Amazonasgebiet hinein und erreicht eine mittlere Höhe von 1.500 Metern. Über ihrem Kamm verläuft die imaginäre Grenze zu Venezuela. Schon im Bundesstaat Amazonas ragen aus dieser Bergkette zwei der höchsten brasilianischen Berge hervor: der Pico da Neblina (3.014m) und der Pico 31 de Março (2.992m).

nach obenPARQUE NACIONAL DO MONTE RORAIMA (Nationalpark)

Am 28. Juni 1989 wurde dieser Naturpark offiziell eröffnet. Er umfasst ein Areal von 116.000 Hektar und liegt im extremen Norden des Bundesstaates. Der Monte Roraima selbst erreicht eine Höhe von 2.875 Metern und markiert die Landesgrenze zwischen Brasilien, Venezuela und Guyana. Sowohl unter Bergsteigern als auch unter Historikern, Botanikern und Naturliebhabern hat der Berg ein interessiertes Publikum gewonnen, denn ausser seinen verschiedenen interessanten Aufstiegen für Alpinisten, bietet er auf seinem Gipfel ein weit ausladendes Arenit-Plateau, (rund 40 km2), auf dem sich ein ganz spezielles Ökosystem entwickelt hat. Mit Pflanzenarten, die man sonst nirgendwo auf der Welt wieder findet (besonders Bromelien und Farne), was Wunder, dass sich der Berg zum Mittelpunkt des Interesses vieler Wissenschaftler und Abenteurer entwickelt hat. Der Monte Roraima ist Teil eines so genannten „Paraytepuy“, einer Tafelberge-Kette (auch „Meseta“ genannt), die sich von der Serra Talberg, in Surinam, bis zur Serra Macareno, in Kolumbien, erstreckt. Diese abgeflachten Tafel-Gipfel nennen die Indianer „Tepuí“.

Wenn man den vielen Geschichten um den Monte Roraima Glauben schenken darf, dann wurde er zum ersten Mal im Jahre 1884 von einem englischen Forscher bestiegen. Seine Westwand – auf der brasilianischen Seite – die schwierigste und höchste, wurde zum ersten Mal im Jahr 1991 von einem brasilianischen Bergsteiger-Team (3 Kletterer) bezwungen. Auf etwa halber Höhe erreicht man ein kleineres Plateau, welches den Namen „Vale dos Cristais“ bekommen hat – das „Kristall-Tal“: durch die höheren kalten Luftschichten, die hier auf die nach oben strebende warme Tropenluft aus dem Regenwald stossen, bilden sich Nebel- und Dunstgebilde, die an den Gräsern haften und wie Kristalle schimmern.

Die Besteigung des Monte Roraima ist nicht im Alleingang zu empfehlen. Kann aber mit einem guten Führer ein Erlebnis der besonderen Art für jeden Naturfreund werden.
Der Berg überrascht den Besucher mit vielen Felsskulpturen, die von Wind und Regengüssen geformt wurden und man versteht sofort, warum die Indianer ihn als den Wohnsitz ihrer Göttin „Macunaima“ bezeichnen.

nach obenESTAÇÃO ECOLÓGICA ILHA DE MARACÁ (Flussinsel)

Die Maracá-Insel liegt im Fluss Rio Uraricoera, dem Quellfluss des Rio Branco, im Distrikt Amajarí, 120 km von Boa Vista in nordöstlicher Richtung. Die Insel hat eine Fläche von 101.312.000 Hektar (60 km x 25 km) und ist damit die drittgrösste Flussinsel der Welt – nach der Ilha de Marajó (im Delta des Amazonas) und der Ilha do Bananal (im Rio Araguaia/Mato Grosso/Goiás).
Die Insel Maracá bildet den Übergang von Cerrado (trockene Steppenlandschaft) zum Regenwald des Amazonas. Ihre enorme Vielfalt an Fauna und Flora haben sie zum Naturschutzgebiet prädestiniert, welches von der brasilianischen Naturschutzbehörde IBAMA wie ein „ökologisches Heiligtum“ beschützt wird. Oft besucht von Wissenschaftlern und Forschern aus aller Welt.

Die ökologische Station besitzt eine recht gute Infrastruktur für Besucher: Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten, eigene Energieversorgung und Bibliothek. Allerdings ist für einen solchen Besuch die Erlaubnis der IBAMA (Instituto Brasileiro do Meio Ambiente – Brasilianisches Institut für Umweltfragen) einzuholen.
Adresse: Avenida Brigadeiro Eduardo Gomes, 1332, Boa Vista/RO

„RIO BRANCO“ (Grösster Fluss)
Gebildet durch den Zusammenfluss von Uraricoera und Tacutú, hat der Rio Branco eine Gesamtlänge von 640 km. Er durchquert den gesamten Bundesstaat Roraima, von Nord nach Süd und mündet schliesslich in den Rio Negro, schon im Bundesstaat Amazonas. Seine Ufer bilden – wenn der Pegel des Flusses in der Trockenzeit fällt – herrliche weiss-sandige Strände, und sein sauberes Wasser lockt die lokale Bevölkerung zum Baden und Schwimmen. Angler machen reiche Beute, Naturliebhaber finden fantastische Motive für ihre Kamera und die Ruinen der Forts São Joaquim und der Fazenda São Marcos reizen zu einem Abstecher in die Geschichte.

„PEDRA PINTADA“ (Höhlenzeichnungen aus der Vorzeit)
Innerhalb des Indianer-Reservats von „São Marcos“ gelegen – 125 km von der Hauptstadt – im Distrikt Pacaraima – 800 Meter vom linken Ufer des Rio Parimé. Anfahrt über die BR-174 bis zur Kreuzung mit der RR-400.

Der besondere Reiz dieses Ortes und sein Mysterium laden den Besucher zur Meditation über eine primitive uralte Welt ein. Das Tal des Rio Parimé erstreckt sich bis zum Horizont, wie eine immense immergrüne Ebene, in der sich der Fluss als spiegelglatter See ausbreitet.
Dann haftet das Auge plötzlich an einem monumentalen Steinquader – wie ein riesiger dunkelbrauner Pilz wächst er aus der Ebene – mit einer Höhe von 40 und einem Durchmesser von 60 Metern.

An den Aussenwänden entdeckt man viele primitive Malereien und Zeichnungen von Pflanzen, Tieren und auch menschenähnlichen Umrissen. Eine Höhle im Sockel des Steinriesen führt 12 Meter in sein Inneres und ist ebenfalls mit gut erhaltenen Zeichnungen vorgeschichtlicher Bewohner dekoriert. In der Umgegend gibt es weitere Zeugen aus der Vorzeit, wie der Pedra do Pereira, Pedra do Peixe, Pedra do Perdiz, Pedra do Machado und Pedra da Diamantina. Zusammen bilden sie den archäologischen Komplex von Pedra Pintada (bemalter Stein), besucht von lokalen, nationalen und internationalen Touristen.

„FAZENDA SÃO MARCOS“ (Rinder-Farm)
Sie wurde 1799 eingerichtet, durch den General Nicolau de Sá Sarmento, damals Kommandant des Forts São Joaquim. Die Wohngebäude der Farmer, wurden allerdings erst im Jahr 1944 nachträglich erstellt.

Diese Musterfarm war eine der so genannten „Fazendas Nacionais“ und eine der ersten Zentren der Rinderzucht in Roraima. Heute gehört sie den Indianern der Region, die sie als „Historisches Dokument des 18. Jahrhunderts“ erhalten. Der Besitz liegt am Zusammenfluss des Rio Uraricoera mit dem Tacutú – ganz in der Nähe der Ruinen des Forts São Joaquim – innerhalb des Reservats von São Marcos, im Distrikt Pacaraima.

Seit dem Jahr 1916 wurde die Farm vom ehemaligen Indianer-Schutzdienst, dem SPI (Serviço de Proteção ao Índio) verwaltet. Die Anfahrt kann per Motorboot von Boa Vista aus gemacht werden. Dauer etwa 1 Stunde, oder per Jeep auf der BR-410, wo man am Kilometer 35 links einbiegt.

COMPLEXO ECOTURÍSTICO ILHA DO JARÚ (Insel)
Die 125 km Anfahrt zu dieser Insel im Distrikt Caracaraí führt über die BR-174 in südlicher Richtung (Boa Vista – Manaus). Zur Insel selbst gelangt man per Boot, mit dem man an der Praia do Sol, im Ort Caracaraí, ablegt und den Rio Branco etwa 40 Minuten stromauf fährt.
Die ökotouristische Infrastruktur bietet Verpflegung und Unterkunft. Beliebt bei Sportanglern, Ausflüge per Motorboot und Wanderungen für Naturliebhaber werden angeboten. Entsprechende Guides finden sich vor Ort oder können mitgebracht werden (Pflicht).

„ESTAÇÃO ECOLÓGICA DE CARACARAÍ“ (Beobachtungsstation der IBAMA)
Eine für den Ökotourismus besonders interessante Station, auf der man Gelegenheit hat, die amazonensische Fauna und Flora kennen zu lernen, welche durch umfangreiche Schutzmassnahmen der IBAMA in diesem Distrikt besonders üppig gedeiht. Das Schutzgebiet umfasst 80.560 Hektar mit typisch amazonensischem Regenwald, der seit 1982 unter Naturschutz steht.
Besuche nur durch Genehmigung der IBAMA – Instituto Brasileiro do Meio Ambiente.
Informationen in Boa Vista: Avenida Brigadeiro Eduardo Gomes, 1332 (hinter dem DETRAN, brasilianischer TÜV).

„CORREDEIRAS DO RIO TACUTÚ / MAÚ“ (Wasserfälle)
Der Rio Tacutú entspringt in der Serra do Acaraí, an der Grenze zwischen den Distrikten São João da Baliza, Caroebe und Caracaraí und ist der einzige Fluss Amazoniens, welcher in seinem längsten Verlauf von Süd nach Nord fliesst, bis zu seiner Vereinigung mit dem Rio Maú. Vor den Toren der Stadt Bonfim – an der Grenze zwischen Brasilien und Guyana – kann man in ihm baden und fischen.

Wasserfälle des Tacutú:
Pirandirá und Oxipaú

Wasserfälle und Stromschnellen des Maú: Aparelho, Sapo, Apertar da Hora, Sete Quedas, Mirichi, Pedral, Saúba. Diese Fälle des Maú taugen für Kajak-Fahrer und Kanuten und befinden sich in den Distrikten Normandia und Bonfim.

„LAGO CARACARANÓ (See)
Kristallklares Wasser und kreisrund, wie ein Kratersee, mit einem Durchmesser von 5,8 Kilometern und einer maximalen Tiefe von 5 Metern, ist dieser Süsswassersee ein besonderes Naturwunder im Distrikt Normandia, 180 km von der Hauptstadt Boa Vista entfernt, Anfahrt über die BR-174. Nur die Hälfte der Strecke ist asphaltiert. Man braucht rund 3 Stunden bis zum See, der sich mit einem Gürtel von nativen Cajú-Bäumen präsentiert und einem Strand, dessen feiner weisser Sand herrlich mit seinem tiefblauen Wasser kontrastiert. Kein Wunder, dass dieser See zu den meistbesuchten Attraktionen Roraimas gehört.

Hier kann man besonders gut  Windsurfen – der nötige Wind ist immer vorhanden – ausserdem kann man in Kleinflugzeugen oder Ultra-Leicht-Fluggeräten Panorama-Flüge unternehmen. Eine entsprechende Start- und Landepiste ist angelegt. Der Ort besitzt eine gute Infrastruktur in Gastronomie und Hotellerie. Letztere besonders eingerichtet für Wassersportfans.

„MONTE CABURAÍ“ (Berg)
Mit seinen 1.465 Metern Höhe ist dieser Berg der eigentliche nördlichste Punkt Brasiliens – innerhalb des Nationalparks von Monte Roraima – im Distrikt von Uiramutã, an der Grenze zwischen Brasilien und Guyana. Hier entspringt auch der Fluss Rio Uailã, mit vielen Stromschnellen, ideal für Kajak-Fans und Kanuten, aber auch Trekking- und Foto-Fans kann man hier mit vielen überraschenden Natureindrücken begeistern: Für die herrlichen Wasserfälle von Garã-Garã und Caveira, an die man nicht leicht herankommt, braucht man die Orientierung eines lokalen Guides.   

Der Monte Caburaí ist in Wahrheit eine Art Schwelle des immensen Plateaus gleichen Namens, mit mehr als 1.000 m mittlerer Höhe, welche sich entlang der Grenze zu Guyana erstreckt. Einer ihrer Ausläufer liegt 5o 16′ 20″ nördlicher Breite und ist damit Brasiliens nördlichster geografischer Punkt. Nördlicher als das gemeinhin als solcher angenommene „Kap Orange“, im Bundesstaat Amapá, dessen geografische Breite nur 4° 30′ 30″ beträgt.

„ESTAÇÃO ECOLÓGICA DE NIQUIÁ“ (Ökologische Station)
Sie wurde 1985 eingerichtet, auf einem geschützten Areal von 286.600 Hektar, in einer herrlichen Natur-Umgebung, die Flora und Fauna des okzidentalen Amazonasgebiets präsentiert. Die Station befindet sich im Distrikt Caracaraí, am unteren Rio Branco und ist Teil eines von der IBAMA entwickelten Projekts mit Namen „Quelônios“, welches besonders den Schutz von bedrohten Flussschildkröten (Tracajá) zum Inhalt hat. Besuche sind nur durch Sondererlaubnis durch die IBAMA-Behörde zu arrangieren.

„CAVALOS SELVAGENS“ (Wildpferde)
Die Einführung des Pferdes vollzog sich in Roraima um 1718, als die Portugiesen den Rio Branco hinauffuhren und den Prozess der Kolonisation einleiteten. Die Fortpflanzung dieser Tiere geschah gewissermassen „extensiv“, das heisst, die Tiere reproduzierten sich praktisch ohne Hilfe des Menschen in freier „Wildbahn“, was einen natürlichen Ausleseprozess zur Folge hatte. Es folgten viele Generationen wildgeborener Pferde, unter ihnen fallen besonders die „Wildpferde von Maruaí“ auf, deren positive Eigenschaften sie zu begehrten Arbeitstieren machten, nachdem sie gezähmt waren.

Diese Tiere haben eine durchschnittliche Risthöhe von 1,40 m, sind äusserst fruchtbar, ausdauernd und schnell. Sie können zum Beispiel rund 30 Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von 60 km/Std. laufen!
Leider hat ihre Vermarktung und die Kreuzung mit anderen Pferderassen dazu geführt, dass ihre besonderen Eigenschaften verloren gingen und auch der Verbleib der letzten 200 Exemplare in der Steppenregion der Distrikte Uiramutã, Normandia und Pacaraima ist heute gefährdet.

„CORREDEIRAS DO RIO SURUMÚ“ (Wasserfälle und Stromschnellen)
Der Fluss Surumú entspringt in der Serra Pacaraima, auf 1.445 m Höhe, im Distrikt von Amajarí. In seinem Verlauf, im Distrikt Pacaraima, vereinigt er sich mit dem Rio Cotingo, der vom Monte Roraima herabkommt. Zusammen bilden sie dann verschiedene schöne Wasserfälle und Stromschnellen, die sich für Kanuten und Kajakfahrer bestens eignen – allerdings mit Guide! Die Namen der imposantesten Wasserfälle sind: Rebojo, Providência und Tamanduá.

„FORTE DE SÃO JOAQUIM“ (Fort)
Erbaut im Jahr 1775 durch die Portugiesen, mit dem Ziel, die koloniale Invasion der Spanier, Holländer und Engländer aufzuhalten und zurückzutreiben, markiert das Fort São Joaquim den Beginn der Besetzung Roraima. Es liegt 32 km von Boa Vista, am Zusammenfluss des Rio Uraricoera mit dem Tacutú.
Man kann es über die BR-401 – durch das Gelände einer Farm, linker Hand vom Kilometer 35 – erreichen, oder einfach per Boot von Boa Vista aus. In wenig mehr als 1 Stunde Fahrt mit einer „Voadeira“ – jenen „fliegenden“ Aluminium-Booten, die mit einem, meistens viel zu starken Aussenbordmotor ausgerüstet, dem ahnungslosen Passagier sein Adrenalin in schwindelgefährdete Höhen treibt.

Was heute vom ehemaligen Fort noch übrig ist, sind Ruinenreste, ein Haufen übereinander gefallene Steinbrocken, denn ein grosser Teil seiner Mauern und Türme wurde abgetragen, um als Baumaterial für das Wohngebäude und die Stallungen der Fazenda São Marcos, auf der anderen Seite des Flusses, zu dienen.

Das Fort war Teil einer lusitanischen Kette von Befestigungen, welche den Schutz und die Verteidigung des Amazonas-Territoriums gegen die Besitzgier der Spanier zum Ziel hatte. Unter den insgesamt 5 projektierten Forts dieser Baureihe, wurde nur das Fort in Roraima nicht nach lusitanischem Muster gänzlich in Stein gebaut, denn der deutsche Ingenieur Phillip Sturm, den die portugiesische Krone zur Ausführung der Anlage unter Vertrag genommen hatte, leitete einen Teil des Geldes für Baumaterial zum Ankauf eigener Fazendas in Bahia, um. Das Fort wurde im Jahr 1900 vom brasilianischen Militär ausgemustert. 2 seiner insgesamt 8 Artillerie-Kanonen sind im Innenhof des 6. Ingenieur-Batallions in Boa Vista ausgestellt.

„PRAIAS“ (Strände)
Hier ist eine Übersicht von einigen der schönsten Badestrände Roraima. „Sie haben nicht gewusst, dass Roraima am Meer liegt? Liegt es auch nicht, die „Strände“ befinden sich jeweils am äusseren Rand der Flussbiegungen und sind – das können Sie ruhig glauben – oft sehr viel reizvoller als die am Meer: mit schneeweissem, sehr fein gemahlenem Sand und kristallklarem Wasser – Süsswasser! Und braun werden Sie hier ebenso wie am Meer!“

„Praia da Água Boa“
An einem kleineren Fluss mit sehr sauberem Wasser, schöne Ufervegetation, etwa 15 km vom Stadtzentrum Boa Vista. Anfahrt per Boot oder auf der Bundesstrasse BR-174.

„Praia do Cauamé“
Nördlich von der Hauptstadt, zirka 8 km vom Zentrum, mit Anfahrt über die BR-174 in Richtung Venezuela. Im Sommer entstehen hier eine Reihe weiterer Strände, wie der von Caçarí oder der von Curupira. Diese Strände haben eine passable Infrastruktur mit Restaurant und Areal zum Campen.

„Praia do Polar“
Liegt am Rio Cauamé, nur 4 km vom Zentrum. Mit Zugang über die Avenida Capitão Júlio Bezerra, mit Infrastruktur von Bars und Restaurants.

„Praia do Curupira“
Liegt ebenfalls am Rio Cauamé, nur 3 km vom Zentrum. Mit Zugang über die Avenida Capitão Júlio Bezerra, mit Infrastruktur von Bars und Restaurants.

„Ilha da Praia Grande“
6 km vom Stadtzentrum liegt diese Insel, am linken Ufer des Rio Branco, mit Zufahrt per Boot. Ein Areal von 15 km Ausdehnung, wo sich nach Rückgang des Wasserpegels, im Sommer, verschiedene Strände, und auch Seen bilden.

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Aus unserer Redaktion · Bildquelle: Dietmar Lang / IAPF

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