Alto Paraíso

Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2012

Der kleine Ort liegt auf 1.186 Metern Höhe, 420 km von Goiânia entfernt, in nördlicher Richtung. Anfahrt von Goiânia auf den Landstrassen BR-060 / BR-020 und GO-118.

Besucher, welche den kleinen Ort „Alto Paraíso de Goiás“ persönlich kennen gelernt haben –260 km von Brasília entfernt und Eingangstor zum „Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros“ – sind der einstimmigen Meinung, dass er seinem Namen als „Paradiesische Höhe von Goiás“ alle Ehre macht. Die Region ist von einer landschaftlichen Anmut, die schwer zu beschreiben ist, weil alle Superlative in diesem Fall abgedroschen klingen. Gebirge reiht sich an Gebirge, ein beinahe überdimensioniertes hydrografisches Netz, innerhalb des riesigen, von der Geografie aufgeworfenen Terrains, bringt in dem Gebiet mehr als 150 Wasserfälle und unzählige Pools mit kristallklarem Wasser hervor!

Das ökologische Sanktuarium von Goiás! Aber auch der mystischen Erscheinungen, der Natur-Therapien, der spirituellen Einsichten und, nicht zuletzt, eines tiefen inneren Friedens!

Die üppige Natur entfaltet vor dem Beschauer geradezu magische Szenen – die sich farblich andauernd verändernden Bergkämme, die von einem feuchten Dunstschleier verhängten Canyons, die majestätisch herabrauschenden Wasserfälle, über denen sich manchmal ein Regenbogen bildet. Und dann die Kristall-Minen – von denen die Eingeweihten sagen, dass sie unsere inneren „Batterien“ wieder aufladen – ein Erlebnis der besonderen Art. Die Blumen des Cerrado – sie scheinen ganz besonders filigran und empfindlich, behaupten sich aber in einer Umgebung, der sich sogar die Bäume mit Krüppelwuchs und dicker Rinde angepasst haben.

Das müssen Sie übrigens unbedingt einmal tun:
Den magischen Sonnenuntergang auf der „Chapada dos Veadeiros“ erleben! Oder sich den Sternenhimmel hier oben um Mitternacht ansehen! Oder der nächtlichen Stille lauschen!

Ich hatte mir für alle diese besonderen Beobachtungen eine Felsplatte in der Nähe meiner Pousada ausgesucht.
Ich (gemeint ist der Autor Klaus D. Günther, der für uns vor Ort in Goiás war) bin ein ganz normaler Zeitgenosse – oder sollte ich besser sagen: ein noch normaler Zeitgenosse? Ich meine, weil ich auf Natur, frische Luft, Harmonie der Formen und Farben anspreche, wie auf einen Schmerz und Krampf lösenden Heiltrank. Dieses friedvolle Gefühl, das noch lange nachklingt, sollten Sie mal probieren.

In „Alto Paraíso“ haben sich um die 40 mystische, religiöse und philosophische Gruppen angesiedelt. Für viele ist hier der „Ort des Dritten Jahrtausends“. Der 14. Breitengrad, der auch die sagenumwobene antike Stadt „Machu Pichu“ in Peru überquert, tangiert auch „Alto Paraíso“, und auf dieser Tatsache gründen eine Menge fantastischer Geschichten über UFOS und ausserirdische Begegnungen.

Der Distrikt besitzt eine expandierende Struktur für den Tourismus, mit bescheidenen bis wunderhübsch gelegenen Pousadas, mit Frühstück und lokalem Mittagstisch – auch das eine oder andere bescheidene Restaurant. Der Besuch in der Hochsaison (Dezember bis Februar) ist wegen der vielen Touristen aus Brasília, mit denen dann die Unterkünfte überlastet sind, nicht zu empfehlen.

Natürlich wollen und können wir an dieser Stelle nicht alle 150 Wasserfälle aufzählen – die bleiben Ihrem eigenen Entdeckergeist vorbehalten – aber für ein paar empfehlenswerte Attraktionen haben wir Platz – zuerst die schönsten Wasserfälle:

Vale do Rio Macaco (49 km von „Paraíso“)
Die „Affen-Fälle“ werden vom Fluss gleichen Namens gebildet, an dem man eine ganze Kette von weiteren reizvollen Fällen entdecken kann – bis zu 100 m hoch! In dem Gebiet gibt es eine Kommune, „Aldeia Arco Iris“ (Regenbogen-Dorf), die Unterkunft und Verpflegung für Besucher bereithält. Um zu den Fällen zu kommen, empfiehlt sich ein Fahrzeug mit Allradantrieb, wegen der prekären Erdstrasse. Empfohlen für Personen mit gutem Körpertraining, die sich den anschliessenden Weg mit sehr steilen Abschnitten zutrauen.

Cachoeira Almécegas (11 km von der Stadt)
Besonders reizvoller Wasserfall, der in Form eines riesigen Brautschleiers aus 50 m Höhe und einer Breite von 30 m, herabrauscht. Zugang über einen etwas schwierigen Pfad mit steilen Stellen – der Fall kann von oben (20 Minuten) oder von unten (25 Minuten) angesehen werden. Sein Fallbecken hat smaragdgrünes, kristallklares Wasser, das, kanalisiert im Flüsschen „Corrego Almécegas“, sich zwischen verschieden farbigen Felsen hindurchwindet.

Salto do Rio Razaima (41 km von „Paraíso“)
Ein Fall von 40 m Höhe, der an dieser Stelle den Zusammenfluss mit dem „Rio São Miguel“ markiert. Wanderung innerhalb eines Canyons bis zu einem natürlichen Wasserbecken zum Baden. Auf einem Pfad erreicht man dann den Fall (15 Minuten).

Cachoeira da Água Fria (15 km von der Stadt)
Diesen Wasserfall, der nach seinem besonders kalten Wasser benannt ist, kennen zu lernen, lohnt sich bestimmt! Man erreicht ihn zu Fuss über einen Pfad in 20 Minuten. Unterwegs kann man eine Kristallmine besichtigen. Der Fall ist 100 Meter hoch, und man hat von oben einen unvergleichlichen Blick über die Landschaft.

Cachoeiras do Rio Cristal (10 km vom Ort)
Verschiedene Wasserfälle mit Pools und Natur-Duschen. Man erreicht sie über einen Wanderpfad – nach zirka 30 Minuten kommt man zum letzten und imponentesten Fall.

Cachoeira de São Bento (10 km von der Stadt)
Ist der erste der grossen Wasserfälle, die vom „Rio dos Couros“ gebildet werden – allerdings nur etwa 6 m hoch. Leicht hinzukommen über einen Pfad von 3 Minuten Wanderung. Sein Natur-Becken ist bestens zum Schwimmen und Tauchen geeignet – eine Höhle, halb unter dem Wasserspiegel kann besichtigt werden.

Parque Solarion
Die kleine Siedlung „Povoado do Moinho“ liegt in einem grossen, fruchtbaren Tal zwischen den Bergen der „Serra Geral“ und denen der „Serra da Água Fria“ – 12 km von „Alto Paraíso“ entfernt. Der „Parque Solarion“ ist eine der Attraktionen, mit den Fällen „Cachoeira dos Anjos“ (10m) und „Cachoeira dos Arcanjos“ (7m), die von einer Felswand herabstürzen und wunderschöne Natur-Becken formen.
Ein rustikaler Pfad, mit teilweise steilen Abschnitten über Felsen, führt zum einen (20 Minuten) und zum andern (20 Minuten). Der erste ist nur für Personen mit gutem körperlichem Training zu empfehlen.

Cachoeiras de São Vicente
Der aus 4 Fällen, mit bis zu 150 m Höhe, bestehende Komplex wird auch „Cataratas dos Couros“, nach dem Fluss „Rio dos Couros“, genannt. Die Zufahrt ist schwierig und sollte nur mit einem Allrad betriebenem Fahrzeug gemacht werden. Man legt 19 km auf dem Asphalt und 31 km auf einer Erdpiste zurück – die letzten 4 km sind schwierig. Dann zu Fuss 15 Minuten, bis zum ersten Fall. (Anfahrt auf der GO-118, Richtung Brasília, auf der „Fazenda Boa Esperança“).

Mirante do Pouso Alto (27 km vom Ort)
Schöne Wanderung hinauf auf den höchsten Berg im Bundesstaat Goiás, den „Pouso Alto“, mit 1.676 Metern. Von der Aussichtsplattform (Mirante) aus kann man sich nicht Sattsehen an der reizvollen Landschaft ringsherum.

Vale da Lua (35 km von der Stadt)
Der „Rio São Miguel“ strömt durch einen Felsen-Canyon, der durch seine unterschiedlichen Farben der Gesteinsschichten und durch die vom Wasser geformten Felsenskulpturen beeindruckt. Das Mond-Tal hat sich vor 600 Millionen Jahren geformt und wartet mit fantastischen Naturbecken zum Baden auf und Höhlen zum Erforschen.

Águas Termais
Auch in dieser Region gibt es Thermalquellen mit von der Natur geformten Becken und Pools – Wassertemperatur bei 38º C. (Zufahrt über die Strasse nach „Colinas do Sul“ – 52 km).

Sertão Zen
Eine 16 km Wanderung durch den Cerrado – sie nimmt etwa 9 Stunden Zeit in Anspruch – durch die „Serra Geral do Paraná“, in 300 m Höhe, bis zu der Quelle des „Rio Macaco“. Panoramablick vom oberen Rand eines 200 Meter hohen Wasserfalls. Eine fantastische Wanderung – allerdings nur für Teilnehmer mit guter körperlicher Kondition zu empfehlen. (Anfahrt über die Strasse nach „Morrão“, 4 km).

Mirante da Baliza
Von hier oben, einer Höhe von 1.500 Metern, hat man die beste Panoramasicht auf sämtliche Chapada-Gipfel und die kleine Stadt „Alto do „Paraíso“. Zufahrt über die G)-162 Richtung Brasília, am km 162 – das sind von „Paraíso“ 10 km. Dann folgen 10 km Erdpiste in prekärem Zustand.

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